Lonza-Konzern verkennt sein Hauptproblem

Hauptsitz von Lonza
Der Basler Konzern Lonza enttäuscht Investoren. (Bild: PD)

Der Konzern Lonza hat eine enttäuschende Strategie präsentiert. Der Präsident des Verwaltungsrates und Interims-CEO Albert Baehny versteht aber das Hauptproblem nicht.

Klarer konnte am heutigen Dienstag die Reaktion der Investoren auf die Präsentation der neuen Firmenstrategie beim Konzern Lonza kaum ausfallen.

Die Aktien Basler Pharmazulieferers wurden verkauft, und zwar gleich massenweise.

Völlig unmotiviertes Team

Gegen Mittag lagen die Lonza-Papiere um rund 11 Prozent im Minus. Am Morgen waren sie gleich um 8 Prozent gefallen. Am Abend waren es 16 Prozent an Verlust.

Je mehr die Topmanager des Konzerns ihre Folien in Visp (VS) unmotiviert herunterbrabbelten, desto mehr sank offenbar auch der Aktienkurs.

Im Vergleich mit der Blütezeit während der Coronavirus-Pandemie halbierte sich der Firmenwert an der Börse mittlerweile sogar.

Moderna-Impfung als Auslöser

Dabei geht es nicht mal so sehr um die halbe Milliarde an Umsatz, die Lonza mit der Produktion von Komponenten für die Moderna-Covid-19-Impfung jährlich eingenommen hat und die nun mit der Beendigung der Pandemie künftig fehlen werden.

Bei über 6,2 Milliarden Franken an Jahresumsatz dürfte dies nämlich gar nicht so stark ins Gewicht fallen.

Für getätigte Investitionen erhält der Basler Konzern vom US-Pharmariesen Moderna immerhin noch 200 Millionen Franken als Ausgleichszahlung, wie es am heutigen Investorentag hiess.

Doch im Jahr 2024 fehlen die geplanten Umsätze sowie ein weiteres Geschäft um Kodiak Science bereitet Probleme und genau dies liess die Investoren aufhorchen. Der Konzern sprach plötzlich von einem Übergangsjahr.

Verschleiss an CEO

Rosig malt Lonza seine Zukunft erst für nach 2024, wobei die meisten Ziele alles Kennzahlen auf adjustierter Basis sind, was nie ein gutes Zeichen für Externe ist.

Das eigentliche Problem des Konzerns lautet jedoch klar Albert Baehny, wie auch muula.ch bereits berichtete.

Er ist der Lonza-Verwaltungsratspräsident und wieder einmal Interims-CEO, weil der vorhergehende Konzernchef überraschend (wieder mal) seinen Hut nehmen musste.

Egal, was Lonza unter Baehny noch vorstellt, die Investoren wollen dies und ihn nicht mehr. Hoffentlich kommt die Botschaft nach einem Neuanfang bei dem Manager bald an.

Die Zeit des 71-jährigen Baehny ist endgültig bei dem Basler Konzern vorbei. Vielleicht sagt es ihm mal jemand.

17.10.2023/kut.

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