
Der Schokoladehersteller Barry Callebaut steigert zwar seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2024/25 enorm. Doch unter dem Strich bleibt erneut weniger.
Der Preis für Kakao spielt derzeit verrückt.
Doch über sein Kosten-Plus-Preismodell kann der Schweizer Schokoladenkonzern Barry Callebaut den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 um rund 50 Prozent auf fast 15 Milliarden Franken steigern.
Weiterer Gewinnrückgang
Dabei reicht das Schweizer Unternehmen höhere Kosten bei Rohwaren und der Finanzierung an die Kundschaft weiter, was trotz Frankenstärke die Verkaufserlöse enorm aufbläht.
Doch unter dem Strich sank der Konzerngewinn um 1,3 Prozent auf gerade einmal noch rund 190 Millionen Franken, wie Barry Callebaut am heutigen Mittwoch bekanntgab.
Wohlgemerkt hatte das Schokoladenunternehmen im Geschäftsjahr 2022/23 mit rund halb so viel Umsatz einen Konzerngewinn von 443 Millionen Franken erwirtschaftet und damit mehr als doppelt so viel wie nunmehr. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) halbierte sich auf 6,8 Prozent.
Der wiederkehrende Konzerngewinn brach diesmal sogar um 35 Prozent auf nur noch 250 Millionen Franken ein, was die Strukturprobleme verdeutlicht.
Disruptiver Kakaomarkt
Aufgrund der Preiserhöhungen ging im vergangenen Geschäftsjahr die Verkaufsmenge um 6,8 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen zurück.
Die Negativentwicklungen begründete einer der grössten Schoggihersteller der Welt mit einer aussergewöhnlichen und noch nie dagewesenen Volatilität im Kakao- und Schokoladenmarkt.
Höhere Kosten zum Kostensparen
Mit einem Restrukturierungsprogramm will Barry Callebaut seit einigen Jahren unter der Führung von CEO Peter Feld die Digitalisierung und den Kundenfokus vorantreiben.
Doch das kostet erst einmal viel Geld und trifft nun auf die gigantischen Marktverwerfungen.

Die Einmalausgaben für «BC Next Level» mit 30 Kostenmassnahmen lagen aber immer noch bei 61,3 statt bei 264,5 Millionen Franken wie im Vorjahr.
Nettoverschuldung steigt
Die Nettofinanzierungskosten verdoppelten sich aufgrund des höheren Verschuldungsgrades auf 376,9 Millionen Franken.
Selbst hierbei wirke neben gestiegenen Zinssätzen der höhere Kakaopreis, hiess es von Barry Callebaut.
Die Nettoverschuldung verschlechterte sich um rund 13 Prozent auf 4,3 Milliarden Franken.
Beruhigungspille für Aktionäre
Für das neue Geschäftsjahr nimmt sich Barry Callebaut vor, die Verschuldung abzubauen.
Doch die Umstrukturierungen sollen nochmals rund 60 Millionen Franken kosten. Damit will der Schokoladekonzern langfristig aber 250 Millionen Franken dauerhaft an Kosten einsparen.
Die Aktionäre sollen aber konstant mit einer Mindestdividende von 29 Franken je Titel versorgt werden. Genauso lautet auch diesmal der Vorschlag zur Ausschüttung an die Generalversammlung.
Wie ernst es dem Konzern, bei dem die deutsche Unternehmerfamilie Jacobs das Sagen hat, tatsächlich mit Kostensparen ist, zeigt jedoch der Verwaltungsrat.
Er nimmt zwei Mitglieder zusätzlich auf und erweitert das Aufsichtsgremium auf 10 Personen.
05.11.2025/kut.






