Kosten-Ertrags-Relation verschlechtert sich bei UBS

Logo der Grossbank UBS an der Zürcher Bahnhofstrasse
Die UBS verzeichnet einen starken Anstieg beim Personalaufwand. (Bild: muula.ch)

Die Grossbank UBS hat im ersten Quartal 2025 sinkende Erträge und steigende Kosten verzeichnet. Die Kapitalrendite entfernt sich von Konkurrenzwerten.

Die Grossbank UBS hat in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres rund 1900 weniger Mitarbeiter beschäftigt als noch Ende 2024.

Der Stellenabbau seit der Notfusion mit der Krisenbank Credit Suisse (CS) ist also voll im Gange.

Kosten müssen weiter runter

Doch die operativen Kosten stiegen im Vorjahresvergleich, wie die Grossbank UBS am heutigen Mittwoch bekanntgab.

Gleichzeitig gingen die Erträge um Zinsüberschuss und Eigenhandel im ersten Quartal zurück, was das Kosten-Ertrags-Verhältnis um 1,7 Prozentpunkte auf 82,2 Prozent verschlechterte.

Gewiss, die Zeiten, als das Geldhaus noch schlechter dastand, sind vorbei. Doch eine so ungünstige Cost-Income-Relation dürften Kunden und Investoren auf Dauer kaum akzeptieren.

Wenn die Erträge nicht steigen, müssen eben die Kosten runter. Das ist bei einem Geldhaus, wie die UBS in Kombination mit der CS, gar nicht so einfach.

Vor der Notfusion lag der Wert bei der UBS um die 70 Prozent.

Investmentbank floriert

Der Quartalsgewinn ging laut dem Communiqué um rund 4 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Dollar zurück.

Auffällig ist dabei der gegenüber Ende 2024 um 11 Prozent gestiegene Personalaufwand auf über 7 Milliarden Dollar. Der Stellenabbau kostet also extrem viel Geld.

Die zweite Auffälligkeit ist, dass die zweitgrösste Gewinnquelle nach der globalen Vermögensverwaltung die Investmentbank ist.

Das Banking mit Privat- und Geschäftskunden rückte in den Hintergrund. Das Asset-Management ist kaum der Rede wert.

Sinkende Zinsmarge

Die Eigenkapitalrendite sank im ersten Quartal 2025 unter 8 Prozent. Gegenüber Konkurrenten, etwa JP Morgan, die über 20 Prozent erwirtschaften, hinkt die UBS weit hinterher. Die Bank of America kommt auch auf weit über 10 Prozent.

Mit den weltweit sinken den Leitzinsen – in der Schweiz drohen sogar bald Negativzinsen – dürfte es für das systemrelevante Geldhaus mit Blick auf die sinkende Zinsmarge schwieriger werden, den Abstand zu verkleinern.

Deferred-Tax-Asset als Risiko

Ein weiteres Damoklesschwert schwebt über der letzten verbliebenen Grossbank der Schweiz.

Falls US-Präsident Donald Trump seine Steuerreform umsetzt, drohen dem Geldhaus wieder Milliardenabschreiber, wie muula.ch berichtete.

Bereits während der ersten Amtszeit von Trump musste die UBS rund 2,9 Milliarden Dollar in den Wind streichen.

Die entsprechende Bilanzposition bei den Deferred-Tax-Assets ist im aktuellen Quartalsbericht aber mit über 11 Milliarden Dollar angegeben.

Und all dies hat mit der Frage, wie viel Eigenkapital die Grossbank künftig vorhalten muss, noch nicht mal etwas zu tun.

30.04.2025/kut.

Kosten-Ertrags-Relation verschlechtert sich bei UBS

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