Kosovo will der Schweiz einige Wörter verbieten

Eine Flagge der Republik Kosovo
Die Flagge der Republik Kosovo zeigt Sterne und den Umriss des Landes. (Bild: pixabay)

Die Schweiz und die Republik Kosovo nähern sich wirtschaftlich an. Doch die Kosovaren wollen sogar die Verwendung bestimmter Wörter einschränken.

Im Schweizerischen Handelsblatt findet sich am heutigen Dienstag eine merkwürdige Veröffentlichung.

Es geht um zwei geografische Angaben aus der Republik Kosovo.

Drittstaaten und Kantone betroffen

Die Schweiz prüft derzeit nämlich deren Schutz im Rahmen des Freihandelsabkommens zwischen der EFTA und der Republik Kosovo.

Die Schweiz fordert daher mit der Veröffentlichung jeden Drittstaat, jeden Schweizer Kanton sowie jede betroffene natürliche oder juristische Person auf, hinreichend begründete Bemerkungen in Bezug auf den möglichen Schutz der kosovarischen Bezeichnungen auf dem Schweizer Territorium vorzulegen.

Irreführung möglich

Nach einer Prüfung dieser Eingaben werden Gespräche zwischen der Schweiz und der Republik Kosovo geführt, um die Listen der zu schützenden Bezeichnungen inklusive allfälliger Übergangs- und Sonderbestimmungen fertigzustellen, teilte das Bundesamt für Landwirtschaft BLW diesbezüglich mit.

Konkret müssten die Wörter mit dem Namen einer Pflanzensorte oder einer Tierrasse kollidieren und deshalb geeignet sein, den Verbraucher in Bezug auf den tatsächlichen Ursprung des Erzeugnisses irrezuführen.

Ortsname wird zum Markenzeichen

Es könnte aber auch eine seit Langem verwendeten Marke, die ganz oder teilweise gleich lautend ist, der Stein des Anstosses sein.

Möglich, so die Beamten, seien auch Gattungsbezeichnungen, wo sich also der Name des Erzeugnisses auf den Ort bezieht, wo dieses Produkt ursprünglich hergestellt oder vermarktet wurde, es aber zu einer allgemein üblichen Bezeichnung für das Erzeugnis geworden ist.

Käse und Wein im Fokus

Ein Schutz dieser Bezeichnungen auf dem Schweizer Territorium ist abhängig von einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen zwischen den Parteien zu den Listen. Die Schweiz und Liechtenstein drängen ihrerseits auf Schutz von Bezeichnungen, wie Gruyère, Zuger Kirsch, St.Galler Bratwurst, Bündnerfleisch & Co.

Was für Wörter darf man also möglicherweise in der Schweiz künftig nicht mehr frei verwenden?

Djathi i Sharrit, weil das ein Käse im Kosovo ist. Und Rahoveci, weil dies ein kosovarischer Wein ist.

Istra und Pitina geschützt

Die Verwendung dieser Begriffe könnte also künftig unter Strafe stehen. Die Europäische Union und die Schweiz einigen sich regelmässig auf solche Begriffslisten, wie muula.ch bereits berichtete.

So sind Saucisson d’Ardenne, Charolais de Bourgogne, Lenticchia di Altamura, Bayrischer Blockmalz, Beelitzer Spargel, Cioccolato di Modica, Morcilla de Burgos, Choucroute d’Alsace, Cotentin, Pitina, Istra, Danbo, Kintoa, Ossolano oder beispielweise Pan Gallego in der Schweiz besonders geschützt.

18.06.2024/kut.

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