
Schweizer haben ihre Konsumlaune bisher hochgehalten. Doch nun lässt sie Panikmache vorsichtiger agieren, obwohl es kaum Grund für Trübsal gäbe.
Die Konsumentenstimmung der Schweizer ist im Juli 2025 noch auf Vorjahresniveau. Der Index für Konsumentenstimmung lag bei –33 Punkten.
Dies entsprach praktisch dem Wert im Juli 2024, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco am heutigen Freitag mitteilte.
Finanzlage besser als gedacht
Das Barometer zur Shopping-Laune der Schweizer Verbraucher besteht aus vier Teilen.
Über dem Niveau von Juli 2024 lägen die Teilindizes «Vergangene finanzielle Lage», «Erwartete finanzielle Lage» und «Zeitpunkt für grössere Anschaffungen».

Besonders rückblickend meinten viele Schweizer, dass die Finanzlage gar nicht so schlecht war, und der Index verbesserte sich um rund 12 Zähler.
Panikmeldungen schüren Angst
Tiefer als vor Jahresfrist notierte allerdings der Teilindex für die «Erwartete Wirtschaftsentwicklung».
Das Barometer lag zum Vorjahr rund 20 Punkte zurück, obwohl es sich im Juni leicht verbesserte und im Mai regelrechte Kauflaune geherrscht hatte.

Die vielen Horrormeldungen zur Wirtschaftsentwicklung und besonders zu den US-Strafzöllen lassen die rund 3000 Befragten im Alter ab 16 Jahren auf Deutsch, Französisch oder Italienisch vorsichtig werden.
BIP-Zuwachs erwartet
Doch die Schweiz ist alles andere als von einer Wirtschaftskrise entfernt. Dies machte das Seco an der Medienkonferenz zu den US-Strafzöllen von Karin Keller-Sutter am gestrigen Donnerstag nochmals klar.
Die Schweizer Exportwirtschaft hat die Aufhebung des Euro-Mindestkurses sowie die Einbrüche während der Coronavirus-Pandemie quasi problemlos überlebt.
Dieses Jahr und nächstes Jahr wird unter Einbezug von 31 Prozent an US-Strafzöllen immer noch mit einem Zuwachs des Bruttoinlandprodukts BIP zwischen 0,5 und 1,0 Prozent gerechnet.
Medien schüren Panik für Trump
Von einer Situation, wie zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie, als das BIP-Wachstum bei -2,0 Prozent lag, ist das Land meilenweit entfernt.
Von einer Krise kann also niemand reden.
Und wenn viele Schweizer Medien nicht in unverantwortlicher Weise für US-Präsident Donald Trump die Panik schüren würden, würden das Schweizer Konsumenten auch realisieren.
08.08.2025/kut.