Der Weltkonzern Zurich Insurance hat sich neue strategische Ziele gesetzt. Alle Aktivitäten werden dabei exakt einem Punkt untergeordnet.
Die klare Ansage machte der Konzernchef der Zurich Insurance, Mario Greco, eigentlich am Ende seiner Präsentation.
«Wir werden bis zum Jahr 2025 die profitabelste Versicherungsgesellschaft der Welt», sagte er. Das war natürlich ein Hammer auf dem Investorentag. Doch genau dieses Ziel ist es, dem der Topmanager alles unterordnet und dabei Konkurrenten wie Allianz, Generali sowie Axa übertrumpft.
Erstens soll das Wachstum der Einnahmen zulegen und damit mehr Gewinn erwirtschaften. Dies soll von Privat- und Firmenkunden, der Administration des Farmers-Geschäft und vom Lebensbereich kommen. Dem Ausbau der Vertriebskapazitäten sei Dank.
Qualität des Geschäfts
Zweiten will Zurich nicht nur die Prämieneinnahmen steigern, sondern auch generell die Gewinnmargen erhöhen. Dem Zurich Konzern schwebt da vor allem ein Zuwachs im Privatkundengeschäft, wo es zuletzt mit der Profitabilität etwas haperte, sowie bei fondsgebundenen Lebensversicherungen vor.
Und drittens soll sich generell die Qualität des Portfolios verbessern. Auch dabei plant Zurich natürlich einen Zuwachs beim Gewinn.
Neue Servicequalität
Doch dies sind nicht die einzigen Massnahmen, die Greco vor den Medien sowie vor Dutzenden von Finanzanalysten am Mittwoch erklärte. Der Fokus auf die Bedürfnisse des Kunden solle insgesamt helfen, vorwärtszukommen und etwa die Fähigkeiten des Service auszubauen, hiess es.
Auch Innovationen, wie «grüne» fondsgebundene Lebensversicherungen, welche die Zurich als erste Gesellschaft im Markt lancierte, will der Konzernchef ankurbeln. Dabei stünden nicht Innovationen per sé im Fokus, sondern jene, welche den Nutzen für die Kundschaft erhöhten.
Sustainable – aber anders
Das Management sprach am Mittwoch auch davon, was es mit dem Thema Nachhaltigkeit konkret meint. Einen Kunden einfach aufzugeben, weil er nicht umweltgerecht arbeite, findet Greco dabei verfehlt. «Dann machen einfach andere Firmen das Geschäft», erklärte er.
Vielmehr wolle Zurich die Kundschaft auf dem Weg zur Nachhaltigkeit begleiten und dabei selbstverständlich wieder den Gewinn der Zürcher Versicherungsgruppe steigern.
Konstante Kapitalisierung
Alles in allem belegten Greco und der langjährige Finanzchef George Quinn die Vorgehensweise für die kommenden Jahre mit Tonnen an Kennzahlen. Auffällig war, dass die Kapitalisierung mit Blick auf die Solvenz-Quote beim Swiss-Solvency-Test SST weiterhin «bloss» bei 160 Prozent belassen wurde.
Im dritten Quartal hatte die Zurich Gruppe locker über 250 Prozent erreicht, wie auch muula.ch berichtete. Allerdings soll diese SST-Kennzahl nun offenbar konstant über die Volatilität mehrere Jahre gehalten werden und da ist das Management vorsichtig.
Börse strahlt
Am Kapitalmarkt kam die klare Botschaft jedenfalls gut an. Investoren griffen zu den Zurich-Papieren und erhöhten den Aktienkurs um rund 2 Prozent auf 434 Franken.
Das ist eigentlich der beste Beweis dafür, dass die Zurich Insurance tatsächlich auf gutem Weg ist, der profitabelste Versicherer der Welt zu werden.
16.11.2022/kut.