Kartell der Schweizer Bauern verspekuliert sich fürchterlich

Hauptsitz der Fenaco in Bern
Die Schweizer Bauern um Fenaco haben sich kolossal verspekuliert. (Bild: PD)

Die Bauerngenossenschaft Fenaco hat 2022 einen Mega-Gewinneinbruch erlitten. Als Ursachen werden Fehleinschätzungen sowie gravierende Konsequenzen an Börsen genannt.

Die Genossenschaft der Schweizer Bauern Fenaco hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 zwar den Umsatz um fast zehn Prozent auf etwas über 8 Milliarden Franken gesteigert.

Allerdings brach der Gewinn um zirka 60 Prozent auf noch 52,1 Millionen Franken ein.

Einfaches Passwort

Dies geht aus dem neuesten Geschäftsbericht hervor, welchen das Kartell der Schweizer Bauern am heutigen Dienstag bereits auf die Webseite gestellt hat und muula.ch vorliegt.

Der Bericht ist zwar passwortgeschützt, aber das Kennwort ist selbst für clevere Bauern einfallslos.

Am heutigen Dienstag findet eigentlich die Jahresmedienkonferenz statt.

Enorme Preisausschläge

Die geopolitische Lage habe auf den Beschaffungs­märkten für Rohstoffe und Energie zu Preisausschlä­gen geführt, die bezüglich Ausmass und Geschwindigkeit historisch gewesen seien, erklärte Fenaco.

Die Genossenschaft spürte dies besonders bei landwirtschaftlichen Rohwaren, Dünger, Gebin­den, Verpackungsmaterial und Energie, führten die Schweizer Bauern weiter aus.

Rund 73 Millionen an Verlusten

«Um die Ver­sorgungssicherheit in der Schweiz zu erhöhen und mit mehr Beschaffungsvolumen bessere Preise für Ergän­zungsimporte zu erzielen, bauten wir in den letzten Jahren unsere Aktivitäten im internationalen Getreide­handel gezielt aus. Als nach Kriegsausbruch die Preise an den Börsen innert kürzester Zeit massiv in die Hö­he schnellten, hatte dies gravierende Konsequenzen», erklärte die Organisation zum Mega-Gewinneinbruch.

Hinzu kamen Fehleinschätzungen der Marktsituation.

Daraus resultierte ein eimaliger ausserordentlicher Auf­wand von 73 Millionen Franken.

Rechnet man diesen Verlust zum diesjährigen Gewinn 2022 dazu, kommt man ungefähr wieder auf das Ergebnis des Jahres 2021.

Strukturwandel im Gang

Der Agrargenossenschaft gehören 2022 fast zehn Prozent weniger Mitglieder an, wie aus dem Geschäftsbericht weiter hervorging.

Das sind 12 Landi weniger. Grund dafür waren laut dem Geschäftsbericht Fusionen und Austritte von Landi ohne Geschäftstätigkeit. In der Landwirtschaft fände nämlich ein Strukturwandel statt.

Bei der Gründung der Fenaco im Jahr 1993 gab es in der Schweiz noch knapp 100.000 Bauernbetriebe. Heute seien es weniger als 50.000.

Die Höfe würden grösser und seien aber professioneller geführt, hiess es.

Viele Preiserhöhungen

Zum historisch hohen Umsatz von 8,06 Milliarden Franken erklärten die Schweizer Bauern, dass die Steigerung im Jahr 2022 ausschliesslich preisbedingt erfolgt sei.

Das Geschäftsfeld Agrar legte demnach aufgrund der hohen Getreide- und Düngerpreise deutlich zu.

In der Lebensmittelindustrie setzte sich der Aufholeffekt nach der Coronavirus-Krise fort.

SAP-Einführung belastet

Zum 30-jährigen Jubiläum erwartet das Management wieder einen Gewinn auf Vor-Corona-Niveau.

Allerdings ist nicht klar, ob damit der Gewinn des Jahres 2018 von 130 Millionen Franken oder jener des Jahres 2019 mit 110 Millionen Franken gemeint ist. 

Schliesslich führt Fenaco dieses Jahr zur Optimierung des Finanz- und Rechnungswesens beispielsweise in zahlreichen Geschäftseinheiten SAP ein. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf 265 Millionen Franken.

Hoffentlich professionalisieren die Bauern angesichts der jüngsten Verluste dabei auch den Bereich der Spekulation an den Börsen.

16.05.2023/kut.

Kartell der Schweizer Bauern verspekuliert sich fürchterlich

One thought on “Kartell der Schweizer Bauern verspekuliert sich fürchterlich

  • Mai 17, 2023 at 4:15 pm
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    Seit wann ist ein unbefugtes Eindringen in ein Datenverarbeitungssystem erlaubt?
    Wozu das Hackendes Berichts, wenn dieser am nächsten Tag veröffentlicht wird?

    Reply

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