Jungfraubahn-Gruppe leidet unter Olympia

Die Jungfraubahn-Gruppe hat im ersten Halbjahr den Gewinn zwar knapp gehalten. Doch zwei Entwicklungen senden Warnzeichen.

Die Einflüsse auf das Geschäft der Jungfraubahn-Gruppe um Top of Europe, First- und Harderbahnen & Co. im ersten Semester 2024 überraschen.

Energiekosten explodieren

Zwar legten die Verkehrseinnahmen laut den Zahlen vom heutigen Freitag um rund 5 Prozent auf fast 100 Millionen Franken und der Gesamtumsatz um 7 Prozent auf 142 Millionen Franken zu.

Doch der Betriebsaufwand erhöhte sich um 15 Prozent auf rund 80 Millionen Franken.

Besonders stechen die Energiekosten ins Auge, die um unglaubliche 172 Prozent auf fast 5 Millionen Franken stiegen.

Alle Kostenpositionen um Wareneinkauf, Personal & Co. legten zudem zweistellig zu.

Der Gewinn sank letztlich um 1,3 Prozent auf 34,5 Millionen Franken.

Negativtrend fortgesetzt

Doch neben den steigenden Belastungen auf der Kostenseite kam noch eine Entwicklung hinzu, die belastete.

Die Besucherzahlen des Top of Europe
Top of Europe kommt an die Besucherzahlen vor Corona noch nicht wieder heran. (Sceenshot: muula.ch)

Die Zahl der Besucher aus China und Japan liege beim Top of Europe hinter den Erwartungen zurück, teilte die Jungfraubahn-Gruppe in einem Communiqué mit.

Der Trend des ersten Halbjahres 2024 habe sich auch in den Hochsaison-Monaten Juli und August fortgesetzt, hiess es weiter.

Jubel in Paris

Es zeigte sich der Einfluss der Olympischen Spiele in Paris, führte die Touristikfirma zur Begründung aus.

So erhielten viele asiatische Touroperators keine Kontingente für Paris2024 und hätten deshalb Reisen nach Europa auf den Herbst oder ein anderes Jahr verschoben.

Vage Prognose

Des einen Freud ist des anderen Leid, heisst es oft.

Wer hätte gedacht, dass Frankreich mit Paris2024 über hohe Besucherzahlen jubelt und damit doch Feriengäste auf dem Top of Europe aus Asien fehlten.

Falls sich das Verschieben der Reisen auf den Herbst nicht bewahrheitet, machen sich die fehlenden Besucher aus Chinesen und Japaner dann bei den Jungfraubahnen weiterhin in der Kasse bemerkbar.

Personalwechsel an der Spitze

Bereits am Vorabend hatte die Firma mitgeteilt, dass Oliver Hammel zum neuen CEO der Jungfraubahnen gewählt wurde.

Der 41-Jährige werde im Verlauf des Juni 2025 die operativen Geschäfte vom aktuellen Jungfraubahnen-CEO, Urs Kessler, übernehmen, der dann in den Ruhestand trete.

30.08.2024/kut./Meldung am Ende mit CEO-Wechsel ergänzt

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