Javier Milei schickt Weckruf an die Schweiz

Javier Milei nimmt in Kloten ZH den Röpke-Preis des Liberalen Instituts entgegen
Javier Milei nimmt den Röpke-Preis des Liberalen Instituts der Schweiz entgegen. (Bild: muula.ch)

Der argentinische Präsident Javier Milei bekam den Röpke-Preis des Liberalen Instituts verliehen. In seiner Dankesrede mahnte er die Schweiz.

Der Stadtsaal in Kloten tobte, als Javier Milei dann tatsächlich vor ihnen stand.

Tosender Applaus und rufe auf Spanisch «Viva la libertad», also es lebe die Freiheit, begrüssten den Präsidenten Argentiniens und begleiteten ihn durch die ganze Veranstaltung am Freitagabend, als Milei den Röpke-Preis für Zivilgesellschaft 2025 des Liberalen Instituts der Schweiz verliehen bekam.

Ausufernden Staat eindämmen

Rund 600 geladene beziehungsweise zahlende Gäste kamen in den Saal nahe des Zürcher Flughafens, um der Preisverleihung beizuwohnen und dabei dem Liberalismus zu huldigen, den Milei derzeit wie wohl kein anderer in der Welt verkörpert.

Das Liberale Institut verlieh dem argentinischen Präsidenten den Röpke-Preis für seine Vorbildrolle bei der Bekämpfung des ausufernden Staates, wie Institutsleiter Olivier Kessler in seiner Ansprache betonte.

Vom Fussballer zum Ökonomen

Mileis Dankesrede, in der er einen Spannungsbogen von Ökonomen, wie Friedrich August von Hayek und Wilhelm Röpke, schlug, wurde aber erst richtig interessant, als er das Skript über den Haufen warf und direkt zur Menschenmenge sprach.

Er habe die Wichtigkeit von Ökonomie im Jahr 1989 erkannt, als er mit seiner Mutter in den Supermarkt gegangen war und sah, wie sich dort Leute um die Produkte stritten.

Von da an wollte der damalige Fussballer Milei mehr über die Hintergründe solchen Verhaltens wissen, erklärte der argentinische Präsident.

Bekämpfung der Hyperinflation

Das einschneidige Ereignis im Supermarkt sei ihm stets in Erinnerung geblieben und eine Inspiration für liberale Wirtschaftspolitik gewesen, sagte Milei weiter.

Die Schweiz müsse aufpassen, dass sich der wuchernde Staat nicht heimlich ausbreite und zu Missständen, wie in seinem Heimatland führe, so die Mahnung Mileis an die Zuhörer.

Javier Milei am Freitagabend in Kloten ZH
Javier Milei sprach am Freitagabend vor hunderten Anhängern. (Bild: muula.ch)

Er lobte die Fortschritte bei der Bekämpfung der Hyperinflation in Argentinien, die schon nach nur einem Jahr im Amt erreicht wurden.

Endlich könnten Argentinien und seine Landsleute wieder Licht am Ende des Tunnels sehen, klopfte sich Milei quasi selbst auf die Schulter.

Der Kampf gegen unnötige Staatsaktivitäten gehe unvermindert weiter, betonte der Präsident Argentiniens.

Schweiz geht es zu gut

Unter den Zuhörern war viel Prominenz. Alt Bundesrat Ueli Maurer, die Chefin der deutschen Partei AfD Alice Weidel und der libertäre Ökonom Markus Krall sind nur eine kleine Auswahl.

Gegenüber muula.ch sagte Maurer, auch die Schweiz brauche dringend Massnahmen, die dem ausufernden Staat endlich Einhalt geböten.

Doch dem Land gehe es viel zu gut, als dass die Menschen die Dringlichkeit begriffen, so der Magistrat warnend.

Mehr Theorie als Praxis

Im Stadtsaal in Kloten gab es aber auch Vertreter des ultralibertären Gedankenguts, welche gleich die komplette Abschaffung des Staates favorisieren.

Milei bekräftigte sie in ihrer Ansicht, dass es ein solches Konstrukt um die Menschheit eigentlich gar nicht brauche.

Doch dies ist derzeit wohl mehr Theorie als Praxis.

Ausnutzen der Bekanntheit

Letztlich zeigte sich am Freitagabend, dass der Satz «Ich bin nicht mehr allein», den Milei am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos am Donnerstag sagte und damit auf liberale Entwicklungen in den USA, in Italien und in zahlreichen anderen Ländern verwies, auch in Kloten seine Bedeutung hatte.

Der Siegeszug des Liberalismus schreitet weltweit voran und Milei nutzt seinen neuen Bekanntheitsgrad, um das Ideengut immer weiter zu verbreiten.

Denn wenn sich die Menschen im Supermarkt um Produkte streiten, ist es zu spät.

25.01.2025/kut.

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