Der Schweiz fehlen noch fast 50.000 Autos

eine Autobahn in der Schweiz mit Fahrzeugen
Auf Schweizer Autobahnen gibt es noch Platz für Neuwagen. (Bild: Julita / pixabay)

Der Schweizer Auto-Markt hat im Jahr 2023 auf den Wachstumskurs zurückgefunden. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Der Auto-Markt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein ist 2023 um 11,6 Prozent gegenüber 2022 gewachsen.

Mit 252.214 Personenwagen habe das Land sogar die Viertelmillionen-Marke noch erreicht, teilte Auto-Schweiz, also die Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure, am heutigen Mittwoch mit. Im Jahr 2022 waren 225.934 Neuimmatrikulationen verzeichnet worden.

Normalmass weit entfernt

Die Steigerung um fast 12 Prozent täuscht allerdings bei den Langzeitentwicklungen. Der Wert des Jahres 2023 liege noch deutlich unter dem langjährigen Vor-Pandemie-Niveau von rund 300’000 Registrierungen zurück, hiess es weiter.

Es fehlen also quasi noch fast 50.000 Autos beziehungsweise rund 16 Prozent, um diesen «Rückstand» aufzuholen und um wieder auf das Normalmass zu kommen.

Manch einer wird allerdings denken, zum Glück gibt es nicht so viele Fahrzeuge auf Schweizer Strassen, denn es gibt schon genug Verkehrsstau.

E-Wachstum braucht Ladestationen

Der Verband erklärte, dass der Rückstand noch auf die konjunkturbedingt schwache Nachfragesituation zurückzuführen sei.

Bei den elektrisch aufladbaren Steckerfahrzeugen (Elektroautos und Plug-in-Hybride) konnte zwar nach 25,9 Prozent im Jahr 2022 mit 30,1 Prozent ein neuer Marktanteilsbestwert im vergangenen Jahr erreicht werden.

Doch weiteres E-Wachstum bleibe eine Herausforderung, denn der rasche Ausbau der Ladeinfrastruktur und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Elektromobilität seien Grundvoraussetzungen dafür.

Zehn Milliarden Umsatz

Mit 20,9 Prozent Marktanteil fährt mehr als jeder fünfte neue Personenwagen, der 2023 in der Schweiz oder in Liechtenstein auf die Strassen kam, aber schon vollständig elektrisch.

Auf Normal- und Mildhybride entfallen jedoch 27,3 Prozent (+2,5 Prozentpunkte), auf Benziner 33,3 (-4,2) und auf Dieselmotoren 9,3 Prozent (-2,3) der Neuimmatrikulationen.

Insgesamt vertritt der Verband rund 4000 Markenhändler, die jährlich über zehn Milliarden Franken umsetzen.

Hohe Energiepreise bremsen

Für das Jahr 2024 ist der Verband wenig optimistisch, den bestehenden Rückstand aufzuholen. Zum einen sei zum 1. Januar die Befreiung der Elektroautos von der vierprozentigen Automobilsteuer beim Import weggefallen, hiess es vom Auto-Schweiz-Präsidenten Peter Grünenfelder, der früher den liberalen Think-Tank Avenir Suisse geführt hatte.

Andererseits seien aber zudem die Strompreise im staatlich dominierten Energiemarkt der Schweiz um durchschnittlich 18 Prozent gestiegen, was sowohl die Anschaffung als auch den Betrieb von E-Fahrzeugen im neuen Jahr für die Konsumenten deutlich teurer mache.

03.01.2024/kut.

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