Die Inflation ist im abgelaufenen Jahr deutlich zurückgegangen. Schweizer werden jedoch an anderer Stelle stärker zur Kasse gebeten.
Die Teuerung ist in der Schweiz auf dem Rückzug.
Vergessen sind die Zeiten, die noch gar nicht so lange zurückliegen, als die Inflation fast an 4 Prozent heranreichte.
Gemüse deutlich günstiger
Der Landesindex der Konsumentenpreise sei im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent gesunken, teilte das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Dienstag mit.
Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat habe die Teuerung +0,6 Prozent betragen, hiess es weiter.
Der Rückgang der Inflation um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf gesunkene Preise für Pauschalreisen ins Ausland, für Medikamente und für diverse Gemüsesorten, erklärten die Statistiker.
Wer in die Liste der Einzelpreise schaut, sieht, dass Kohlgemüse beispielsweise rund 25 Prozent günstiger wurde.
Von 2,8 Prozent stark entfernt
Im Jahr 2024 belief sich damit die durchschnittliche Jahresteuerung auf +1,1 Prozent, wie aus den Zahlen weiter hervorgeht.
Dieser Anstieg sei auf höhere Preise für Wohnungsmieten und Elektrizität zurückzuführen, erklärte das BFS.
Demgegenüber seien die Preise für Medikamente, Gas und Occasion-Automobile gesunken.
Die Preise der einheimischen Produkte haben sich im Jahresdurchschnitt um 1,9 Prozent erhöht, jene der Importgüter sind dagegen um 1,5 Prozent gesunken.
2023 hatte die durchschnittliche Jahresteuerung bei +2,1 Prozent gelegen; im Jahr 2022 war sie bei +2,8 Prozent.
Rückläufige Energiepreise
Anhand des raschen Rückgangs konnte die Schweizerische Nationalbank SNB ihre Leitzinsen senken, weil das Zielband der Teuerung zwischen 0 und 2 Prozent erreicht worden war.
Damit erhalten die Menschen auf ihr Erspartes weniger Zinsen und büssen dort gleich Geld wieder ein.
Falls das Zinsniveau erneut in den negativen Bereich rutscht, wird Sparen sogar bestraft.
Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn die Mieten sind rückläufig und in der Schweiz implodieren derzeit vielerorts die Energiepreise. Die SNB erwartet für dieses Jahr im Durchschnitt auch nur eine Inflation von 0,3 Prozent.
Die Krankenkassenprämien, die ständig steigen, sind aber kein Bestandteil des BFS-Warenkorbes. Insofern wirken sich Erhöhungen dort nicht auf die Teuerung aus.
Günstigeres Ausland
Die Entwicklungen allein im letzten Monat des Jahres 2024 zeigen, dass der starke Rückgang der Inflation vor allem aus dem Ausland kommt.
Die Preise der Inlandgüter erhöhten sich innert Jahresfrist zwar um 1,5 Prozent.
Die Importgüter wurden dagegen um 2,2 Prozent günstiger. Damit müssen Schweizer Konsumenten bei den eigenen Waren und Dienstleistungen tiefer in die Taschen greifen.
07.01.2025/kut.