Der Zementkonzern Holcim tätigt eine strategische Akquisition. Der Wert des börsenkotierten Baustoffherstellers beträgt 1,5 Milliarden Dollar.
Die Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts vom Schweizer Zementhersteller Holcim wirkt wie ein Befreiungsschlag.
Ohne die Aktivitäten in Nordamerika, die unlängst mit Amrize separat an der Börse kotiert wurden, entwickelt sich Holcim viel dynamischer.
Gelistet an der NYSE
So akquiriert der Konzern eine Mehrheitsbeteiligung an Cementos Pacasmayo, einem börsenkotierten Hersteller von Baustoffen in Peru.
Das Unternehmen erwartet für dieses Jahr einen Nettoumsatz von 630 Millionen Dollar sowie eine operative Gewinnmarge auf Stufe Ebitda von rund 28 Prozent, teilte Holcim am Dienstag überraschend mit.
Das Unternehmen, das sowohl in Lima als auch in New York an der Börse gelistet ist, betreibt drei Zementwerke und beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter.
Vollzug in 2026
Die Gesamtkapazität beträgt rund 5 Millionen Tonnen pro Jahr sowie 28 kombinierte Fertigbeton- und Fertigbetonanlagen. Doch die Firma bietet neben Baumaterialien auch Plattformen mit Künstlicher Intelligenz KI zur Kundenbindung und für die Backoffice-Effizienz an.
Die Transaktion stünde im Einklang mit der Unternehmensstrategie, erklärte Holcim-CEO Miljan Gutovic im Communiqué, denn der Baustoffhersteller will in der Region Lateinamerika wachsen.
Dort sind die Gewinnmargen mit rund 40 Prozent ohnehin am attraktivsten. Europa kommt laut dem Geschäftsbericht 2024 «nur» auf eine Ebitda-Marge von 24,1 Prozent und Asien auf 28,5 Prozent.
Vor einem Jahr trat Holcim in den peruanischen Markt ein, wo nun die Akquisition der Mehrheitsbeteiligung erfolgt. Den Vollzug plant der Schweizer Zementhersteller für das Jahr 2026.
Synergien von 40 Millionen
Der Transaktionswert von etwa 1,5 Milliarden Dollar auf einer 100-prozentigen Basis bedeute ein 8,8-faches Vielfaches gegenüber dem Marktkonsens-Ebitda für 2025, hiess es weiter.
Die Kennzahl stünde auch für das 7,1-fache nach erwarteten Laufzeitsynergien von rund 40 Millionen Dollar, die im dritten Jahr realisiert würden.
Holcim erwartet, dass sich der Gewinn pro Aktie (EPS) und der freie Cashflow im ersten Jahr und die Rendite des investierten Kapitals (Roic) im dritten Jahr erhöhen.
Rosige Aussichten
Holcim stärkt nach der Abspaltung seines Nordamerika-Geschäftes nun Südamerika mit einer grossen Transaktion.
Eine Betriebsgewinnmarge von fast 30 Prozent kann sich da auch sehen lassen.
Und mit Blick auf die höheren Gewinnmargen bei Holcim in der Region glaubt das Management um Gutovic, mehr aus Cementos Pacasmayo machen zu können.
16.12.2025/kut.
