Der Versicherer Helvetia hat Daten über Schäden analysiert und dabei Erstaunliches entdeckt. Unglückstage liegen völlig anders, als man denkt.
Versicherungsunternehmen sitzen auf einem Berg von Daten und oftmals können sie darin wahre Schätze finden.
So stossen die Versicherungsmathematiker nicht nur auf lukrative Kundengruppen, manchmal kann die Assekuranz auch mit so manchem Aberglaube aufräumen.
Millionen von Schadenfällen
Die Versicherungsgruppe Helvetia ist nun der Frage nachgegangen, ob Freitag, der 13., wie er am morgigen Tag wieder einmal auftreten wird, tatsächlich ein Unglückstag ist.
Über 3,1 Millionen Schadenfälle aus den Bereichen Fahrzeug- und Sachschäden zog Helvetia Versicherungen im Zeitraum vom 1. Januar 2013 bis zum 31. Dezember 2022 für die Berechnung der Schadenhäufigkeit zurate, wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag mitteilte.
Dies entspreche einem statistischen Mittel von rund 851 Schadenfälle pro durchschnittlichen Wochentag, hiess es weiter.
Nur sechs Ereignisse mehr
Sucht man nach Freitag, dem 13., der im Untersuchungszeitraum 17-mal vorgekommen ist, so zeigt sich, dass an diesen Tagen die durchschnittliche Zahl der registrierten Schadenmeldungen mit 857 lediglich um sechs Fälle über dem statistischen Mittel liegt.
Anhand der vorliegenden Fakten lässt sich also die Furcht vor dem vermeintlichen «Unglückstag» nicht rechtfertigen.
Die Spezialisten von Helvetia wollten aber auch wissen, an welchen Tagen am ehesten mit möglichen Unglücken zu rechnen ist.
Im Zuge der Auswertung zeigte sich, dass in den Sommermonaten Juni, Juli und August die Anzahl der gemeldeten Schäden markant höher liegt als in den tendenziell schneereichen Wintermonaten Dezember bis März.
Hagel und Hochwasser
In den Wintermonaten mit zum Teil unsicheren Strassenverhältnissen liessen manche Menschen ihr Fahrzeug stehen und nutzten stattdessen den öffentlichen Verkehr, lautete die Erklärung von Helvetia dazu. An den langen Sommertagen seien hingegen mehr Leute mit dem Auto unterwegs.
Zudem nehme in der Ferienzeit die Gefahr von Einbrüchen, Diebstählen und Missgeschicken tendenziell zu.
Der wohl markanteste Treiber sei aber, dass in den warmen Sommermonaten die Schadenmeldungen aufgrund von Unwetterereignissen wie beispielsweise Hagel oder Hochwasser zunähmen, teilte der Versicherer weiter mit.
Schadenreichste Tage gefunden
Mit Blick auf die schadenanfälligsten Wochentage sticht der Montag obendrein mit durchschnittlich knapp 1100 Meldungen heraus.
Auch wenn sich bei dieser Zahl einige Meldungen auf das zurückliegende Wochenende beziehen dürften, die erst am darauffolgenden Arbeitstag gemeldet wurden, so zählen doch regelmässig die ersten und letzten Montage in den Monaten Juni, Juli oder August zu den schadensreichsten Tagen des Jahres.
Alkohol und Feuerwerk
Spitzenreiter bezüglich Schadenhäufigkeit im Untersuchungszeitraum zwischen 2013 und 2023 waren aber die Tage um den 1. Januar und den 1. August mit durchschnittlich über 2000 Schadenmeldungen.
Wahrscheinlich spielt dabei das Abbrennen von Feuerwerk oder übermässiger Alkoholkonsum eine Rolle. Am morgigen Freitag, den 13., brauchen die Menschen laut den Daten der Helvetia aber eigentlich keine besondere Vorsicht walten lassen.
12.10.2023/kut.