Hackerangriff auf Fachverband Expertsuisse

Der Verband um Wirtschaftsprüfer und Treuhänder Expertsuisse ist Opfer einer Cyberattacke geworden. Die Hacker haben es auf Tests abgesehen.

«Die Betrüger waren mitten ins Herz jener Organisation eingedrungen, welche die zukünftigen Aufpasser ausbildet und zertifiziert.»

Dies meldete das Online-Portal «Inside Paradeplatz» am heutigen Mittwochmorgen.

Bekanntes Problem

Cyberkriminelle gelangten in die Systeme des Fachverbandes für Wirtschaftsprüfung, Steuern und Treuhand Expertsuisse, hiess es weiter.

Die Organisation bestätigte auf Anfrage des Wirtschaftsnews-Portals muula.ch, dass am vergangenen Donnerstag ein Hackerangriff auf das Bildungstool festgestellt worden sei.

Vielerorts wollen Prüflinge ja vor ihren Tests an die Fragen herankommen. Insofern ist so ein Vorgang wohl heutzutage nichts Aussergewöhnliches bei Bildungseinrichtungen mehr.

Externe beigezogen

Es seien aber ohnehin weder die Fragen noch die Antworten im Vorfeld der Prüfung bekanntgeworden, bestätigte der Leiter Bildung von Expertsuisse Michael Vonlanthen gegenüber muula.ch.

Gleich nach dem Auftauchen von Hinweisen auf einen Cybervorfall habe Expertsuisse externe Spezialisten engagiert, um der Angelegenheit nachzugehen und die wichtigsten Fragen zu klären.

Statistik zeigt Analogien

Eine der brennendsten Fragen ist dabei aber, ob die betroffene Prüfung wiederholt werden muss. Nein, sagte Vonlanthen klar. Dazu bestünde kein Anlass.

Die Testergebnisse würden sogar eindeutig zeigen, dass weder die Fragen noch die Antworten im Vorfeld bekannt gewesen sein können.

Ein statistischer Quervergleich mit den Resultaten früherer Tests habe dies nämlich gezeigt.

Wären die Informationen an die Prüflinge durchgesickert, hätten sie wohl deutlich bessere Ergebnisse erzielen müssen.

Gutes Qualitätsniveau

Das Ausbildungstool ist seit rund 12 Jahren online, führte Expertsuisse zudem aus.

Es habe sich also nicht, wie kolportiert, um Probleme bei der Einführung eines neuen Systems gehandelt, bei dem nun der Hackerangriff aufgetreten ist.

«Wie viele der offiziell anerkannten Wirtschaftsprüfer sind gar nicht gute Fachleute, sondern billige Trickser?», fragte «Inside Paradeplatz» rhetorisch.

Dies dürfte wohl etwas übertrieben sein. Normalerweise wird Schweizer Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern nämlich ein sehr gutes Wissensniveau bescheinigt.

17.07.2024/kut.

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