Die Schweiz hat quasi keine Probleme mit der Beschäftigung und der Arbeitsmarkt boomt. Doch auch hierzulande ziehen dunklere Wolken auf.
Im 2. Quartal 2024 sind die Zahl der Arbeitsplätze in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,3 Prozent gestiegen.
In Vollzeitäquivalenten stieg die Beschäftigung immer noch um 1,4 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Montag bekanntgab.
Dienstleistungen boomen
Die Unternehmen in der Schweiz ohne die Landwirtschaft wiesen im 2. Quartal 2024 rund 5,5 Millionen Beschäftigte aus.
Somit entspricht die Zunahme von 1,3 Prozent immerhin fast 70.000 Stellen innert Jahresfrist.
Dabei sei die Beschäftigung im tertiären Sektor, also Dienstleistungen, im Jahresvergleich um 1,4 Prozent beziehungsweise um 61.000 Stellen gestiegen, hiess es weiter.
Der Anstieg im sekundären Sektor, also der Industrie und im Baugewerbe, legte mit 0,7 Prozent beziehungsweise 8000 Stellen geringer zu.
Handel leidet
Die stärksten prozentualen Wachstumsraten meldete das «Gesundheits- und Sozialwesen» (+3,8 Prozent; +31.200 Stellen).
Solide Anstiege waren auch im «Unterrichtswesen» (+2,4 Prozent; +9700 Stellen), im Abschnitt «Verkehr und Nachrichtenübermittlung» (+2,3 Prozent; +10.900 Stellen) und im «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (+2,2 Prozent; +5600 Stellen) zu beobachten.
Der «Handel» hingegen wies einen leichten Rückgang an Beschäftigten aus (-0,3 Prozent; -1900 Stellen).
In allen Grossregionen der Schweiz nahm die Beschäftigung im 2. Quartal 2024 zu.
Das positive Ergebnis sei den hohen Wachstumsraten im tertiären Sektor der Grossregionen Genferseeregion um +2,2 Prozent und dem Tessin um 1,8 Prozent zu verdanken.
Zweistellige Einbrüche
Es zeigt sich, dass die Schweiz sich von vielen Konjunkturängsten der Welt abkoppelt.
Allerdings werden die Unternehmen auch hierzulande vorsichtiger.
Sie meldeten laut dem BFS im 2. Quartal 2024 rund 103.700 offene Stellen, was im Vergleich mit dem Vorjahr ein Minus von 20.000 Stellen beziehungsweise -16,2 Prozent bedeute.
Im sekundären Sektor sanken die Arbeitsofferten um 26,6 Prozent und im tertiären Sektor ging die Zahl der offenen Stellen um 12,6 Prozent zurück.
Kaum Abbau geplant
Der Anteil der Firmen, die kurzfristig eine Erhöhung der Belegschaft planen, lag bei 12,3 Prozent nach 14,0 Prozent im Vorjahresquartal.
Der Anteil jener, die einen Stellenabbau beabsichtigen, stieg innert Jahresfrist um 1 Prozentpunkt auf 3,8 Prozent.
Die Entwicklungen sind zwar nicht so schön. Sie sind aber von einer Dramatik weit entfernt.
Und das ist auch eine gute Nachricht.
26.08.2024/kut.