Groupe Mutuel löst Ärger im Gesundheitswesen kreativ

Ein Logo der Krankenkasse Groupe Mutuel
Die Groupe Mutuel löst mit Innovationen zwei Probleme im Gesundheitssystem. (Bild: muula.ch)

Groupe Mutuel stemmt sich gegen die Unterversorgung bei Hausärzten. Auch gegen überfüllte Notaufnahmen geht die Krankenkasse neue Wege.

Not macht erfinderisch, heisst es oft.

Der Schweiz fehlen derzeit beispielsweise bis zu 4000 Allgemeinmediziner.

Neue Option mit Medgate

Patienten haben derzeit besonders in ländlichen Gebieten – oder wenn Hausärzte in Pension gehen – grosse Mühe, einen Ansprechpartner im Krankheitsfall zu finden.

Um diesem Problem beizukommen, wurde die Westschweizer Krankenkasse Groupe Mutuel nun kreativ.

Sie integrierte mit ihrem Partner Medgate eine neue Möglichkeit in ihr Ärztenetz-Modell OptiMed, wie sie am heutigen Montag mitteilte.

Eine Anlaufstelle rund um die Uhr

So können Versicherte ab dem Januar 2025 statt eines Arztes aus der Liste auch das Tele-Hausarzt-Team von Medgate als erste Anlaufstelle wählen.

Örtlich unabhängig sind die Telemediziner von Medgate also bei medizinischen Anliegen telefonisch für die Patienten da. 

Viele Schweizer wünschen sich ja genau so eine zentrale Anlaufstelle für ihre medizinischen Anliegen, damit sie im Krankheitsfall ihre Krankengeschichte nicht jedes Mal von vorne berichten müssen.

Alle Infos an einem Ort

Doch mit dem geringeren Angebot an Hausärzten und dem Verwaisen von Praxen bietet das Medgate-Modell genau dies.

Rund um die Uhr haben laut dem Krankenversicherer selbst Notfallmediziner nämlich Einsicht in das digitale Patientendossier.

Somit könnten sie die bestmögliche Betreuung sicherstellen, erklärte Groupe Mutuel weiter. Die Anlaufstelle Hausarzt wird also einfach breiter definiert.

Das Tele-Hausarzt-Team von Medgate stehe selbst für die Betreuung von chronisch Kranken zur Verfügung, hiess es.

Diese benötigten oft eine engmaschigere Begleitung, die durch die ärztliche Telemedizin von Medgate gewährleistet werden könne.

Zweites Pilotprojekt

Groupe Mutuel will aber auch die Notfallstationen entlasten und setzt bei einem weiteren Problem des Schweizer Gesundheitswesens an.

Viele Patienten rennen nämlich vermehrt in die teure Notaufnahme, obwohl das oftmals gar nicht notwendig ist.

In der Region Genf startet der Krankenversicherer daher statt nur zu Jammern ein zweites Pilotprojekt, um die Grundversorgung zu stärken.

OptiMed-Versicherte in Genf, die einen Hausarzt des Netzwerks «Réseau Delta» gewählt haben, könnten bei nicht lebensbedrohlichen Notfällen neu kostenlos eines von drei Gesundheitszentren aufsuchen, erklärte Groupe Mutuel.

Lockruf durch Sparen

An diesen von Réseau Delta-betriebenen Standorten, würden sie von erfahrenen Krankenpflegern und Krankenpflegerinnen unter Aufsicht eines Arztes betreut. Der Vorteil ist, dass weder Franchise noch Selbstbehalt bezahlt werden müssen.

Die Patienten werden regelmässig zur Behandlungsqualität und ihrer Zufriedenheit befragt. Damit kann man immer noch sehen, ob das neue Angebot in die richtige Richtung geht.

Not macht erfinderisch – und Groupe Mutuel prescht mit zwei Ideen nach vorne.

26.08.2024/kut.

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