Die Grossbank UBS hat die grösste Einzelspende ihrer Geschichte an ein Museum getätigt. Die Wahl des Landes dürfte aber kein Zufall sein.
Die Meldungen haben die Schweiz kaum erreicht.
Jedoch ergaben Recherchen von muula.ch, dass die Grossbank UBS nunmehr Geschichtsträchtiges vorgenommen hat.
Zukauf durch Akquisition
Dabei geht es um die grösste Einzelspende in ihrer Geschichte an ein Museum.
Die UBS spendete 166 Fotografien an die National Gallery of Art NGA in der US-Hauptstadt Washington, wie zahlreiche Publikationen um Kunst unlängst berichteten.
Dabei geht es um Arbeiten, die vom ehemaligen Chef der Fotoabteilung des Museums of Modern Art MoMa in New York, John Szarkowski, zusammengetragen wurden. Er tat dies ab dem Jahr 1991 für das US-Geldhaus Paine Webber Bank, welche die UBS später im Jahr 2000 akquirierte.
Bei Firmenübernahmen wechseln auch immer unbekannte Schätze ihre Eigentümer.
Grosse Namen
Die UBS machte allerdings keine Angaben, wie hoch der Wert der Schenkung an die NGA ist.
Dieser dürfte jedoch beachtlich sein, weil unter den 96 Künstlern auch Arbeiten von Alfred Stieglitz, Edward Weston, Charles Savage, Terry Evans, Carleton Watkins, Eadweard Muybridge oder Dorothea Lange sind.
Die Kunstwerke sollen im Jahr 2026 in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Allerdings können die Fotografien bereits ab sofort nach Voranmeldung in der NGA besichtigt werden, bestätigte das Museum in Washington.
US-Kulturerbe konservieren
Die Kunstsammlung der UBS umfasst ungefähr 30.000 Werke. Da fallen die 166 Fotografien, welche nun verschenkt wurden, wohl kaum ins Gewicht.
Die Verantwortliche für die UBS-Kunstsammlung, Mary Rozell, erklärte zahlreichen Medien, dass die Wahl auf das NGA gefallen sei, weil die Arbeiten somit der Öffentlichkeit kostenlos zugänglich gemacht würden. Schliesslich seien viele Bilder weithin noch unbekannt.
Das Washingtoner Museum sei zudem ein guter Ort für die Konservierung dieses amerikanischen Kulturerbes.
In der Schweiz untergegangen
Die Schweizer Grossbank dürfte nach der Notfusion mit der Krisenbank Credit Suisse bewusst auf die amerikanische Öffentlichkeit gezielt haben, um diese mit der Schenkung positiv zu überraschen.
In der Schweiz wäre das Geschenk wohl kaum aufgefallen, wenn so berühmte Kunstsammlungen, wie das Legat Cornelius Gurlitt mit 1600 Kunstwerken, die Besitzer wechseln.
Win-Win und nochmals Win
Der Abgang von 166 Fotografien tut dem Geldhaus sicher nicht weh. Die UBS muss sich auch nicht mehr um die Aufbewahrung sowie den Erhalt der Werke kümmern.
Und falls das Kreditinstitut in den USA mal negativ in den Schlagzeilen oder vor Gericht steht, kann die Schweizer Grossbank auf ihr gesellschaftliches Engagement bei der Sicherung des Kulturerbes Amerikas verweisen. Gerade in den USA zählt so etwas stark.
Es ist also Win-Win-Win für das Museum, für die Gesellschaft und klar für die Bank.
19.05.2024/kut.