
Der Givaudan-Konzern wechselt nach zwei Jahrzehnten den CEO aus. Sowohl die Nachfolgelösung als auch eine neue Firmenstrategie gefallen nicht allen.
Der Genfer Aromen- und Duftstoffkonzern Givaudan hat am heutigen Mittwoch gleich zwei Überraschungen präsentiert.
Die erste News war der Rücktritt des langjährigen Konzernchefs Gilles Andrier per Ende Februar 2026.
Deutscher von Danone
Er werde nach 20 Jahren auf dem Chefposten von Christian Stammkoetter ersetzt, teilte Givaudan mit.
Der Deutsche mit Jahrgang 1971 ist zurzeit beim französischen Nahrungsmittelkonzern Danone für Asien, Nahost und Afrika zuständig.
Viele hatten bei dem Traditionsunternehmen aus Vernier GE allerdings mit einer internen Lösung auf dem Chefposten gerechnet.
Insofern kam der Personalentscheid überraschend.
Umsatz verdreifacht
Der aktuelle CEO Andrier wird sich aber nicht vollständig zurückziehen.
Er soll an der nächsten Generalversammlung (GV) als Präsident des Verwaltungsrats (VRP) gewählt werden, schliesslich habe er Givaudan zum Weltmarktführer ausgebaut und den Umsatz während seiner Amtszeit auf 7,4 Milliarden Franken verdreifacht.
Der aktuelle VRP Calvin Grieder würde an der kommenden GV nach 12 Jahren von seinem Posten zurücktreten, hiess es weiter.
Nur unwesentlich ambitionierter
Die zweite Überraschung war die neue Firmenstrategie bis zum Jahr 2030.
Das durchschnittliche Wachstum solle jährlich zwischen 4 und 6 Prozent zu erliegen kommen, hiess es. Aktuell lag der Wert bei 7,2 Prozent pro Jahr im Schnitt.
Für die laufende Strategieperiode betrug das Intervall 4 bis 6 Prozent.
Da will es sich der scheidende CEO Andrier offenbar für die Zukunft nicht allzu schwer machen. Beim organischen Wachstum sollte eigentlich mehr drin sein, hiess es in Finanzkreisen.
Hohe Profitabilität
Sonst bleiben die strategischen Ambitionen weitestgehend konstant.
Die operativen Gewinnmargen auf Stufe Ebitda sind ohnehin deutlich höher als von Konkurrenten um Symrise, DSM-Firmenich & Co.

Die Geschäftsfelder will Givaudan aber auf biotechnologische Schönheitswirkstoffe sowie Hautpflege- und Make-up-Lösungen ausbauen, erklärte der Aromen- und Duftstoffhersteller.
Skeptische Investoren
An der Börse kamen die Entwicklungen in einem stabilen Marktumfeld negativ an.
Nach einem Anfangsschock mit einem Kursrückgang von rund 2 Prozent stabilisierten sich die Givaudan-Titel mit einem leichten Minus allerdings wieder.
27.08.2025/kut.