Geschäftsmodell geleitet DKSH durch Dick und Dünn

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Das Schweizer Handelshaus DKSH schlägt sich wacker. (Bild: PD)

Der DKSH-Konzern hat 2022 ansehnliche Resultate erwirtschaftet. Die tragenden Säulen helfen, die Inflation, wirtschaftliche Unsicherheiten und Lieferketten-Probleme zu umgehen.

Das Unternehmen DKSH (Diethelm Keller Siber Hegner) hat im vergangenen Jahr die Trümpfe seines Geschäftsmodells ausgespielt.

Der hauptsächlich auf asiatische Märkte ausgerichtete Konzern mit rund 32.600 Mitarbeitenden erhöhte den Umsatz um rund 2 Prozent auf 11,3 Milliarden Franken.

Schlimmeres verhindert

Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit legte um 12 Prozent auf 319 Millionen Franken zu, wie der Handelskonzern am Donnerstag bekanntgab.

Unter dem Bruchstrich verringerte sich allerdings der Konzerngewinn um rund 10 Prozent auf 208 Millionen Franken. Doch es hätte angesichts der Situation auch anders kommen können.

Als Stichworte sei nur an die erst langsam fallenden Coronavirus-Massnahmen in China, die Beeinträchtigung der Lieferketten sowie die Angst vor einem globalen Konjunktureinbruch genannt.

Operativ gut unterwegs

Doch mit den vier Geschäftsfeldern, Healthcare, Consumer Goods, Performance Materials und Technology, lief es für DKSH gut. Seit 2019, also vor der Coronavirus-Pandemie, legte der Betriebsgewinn im Vergleich mit dem vergangenen Jahr um jeweils 40 Prozent zu, wenn man die Wechselkurse konstant hält.

Auch Akquisitionen zählen zum Erfolgsmodell – seit 2019 schloss DKSH immerhin 20 Deals, wie Konzernchef Stefan Butz an einer Medienkonferenz am Donnerstag in Zürich hervorhob. 2022 seien es immerhin zehn Transaktionen gewesen, führte der Manager weiter aus.

Kaum Leverage

Insgesamt gab DKSH im Jahr 2022 rund 473 Millionen Franken für M&A aus, was die Netto-Verschuldung auf 42,3 Millionen Franken steigen liess. Mit einer Eigenkapitalquote von rund 31 Prozent und einem finanziellen Leverage von um die Null ist das alles nicht dramatisch.

Und auch operativ leitete das Geschäftsmodell durch stürmische Zeiten.

In der Sparte Consumer Goods hielten sich die Preiserhöhungen von rund 3,0 Prozent in etwa die Waage mit den Einbussen bei den Verkaufsmengen, was den Umsatz relativ konstant hielt.

Wachstum über BIP

Aufgrund von Inflation machten Hersteller bei konstanten beziehungsweise steigenden Verkaufspreisen einfach die Packungsgrössen etwas kleiner, kommentierte Butz zudem die Entwicklungen.

Schliesslich liess aber die Umrechnung der Einnahmen in die Konzernwährung Schweizerfranken wieder um rund 2,6 Prozent schrumpfen.

DKSH-Management um CEO Stefan Butz und CFO Ido Wallach
DKSH-Management in Zürich. (Bild: muula.ch)

Für das laufende Jahr zeigte sich das Management zuversichtlich, über dem Wachstum des jeweiligen Bruttoinlandprodukts BIP zu liegen.

DKSH-CEO Butz will zusätzlich über Akquisitionen wachsen, was rund 2,5 bis 3 Prozent zum Umsatzwachstum beitragen solle.

Chinesen im Anmarsch

Die Stärke des Geschäftsmodells habe sich während der Coronavirus-Pandemie gezeigt. Genauso will der Konzern weitermachen. In der Region Südostasien, wie etwa in Vietnam und den Philippinen, boomten die Volkswirtschaften, erklärte Butz.

In Thailand stehe zudem ein Touristen-Ansturm bevor, weil neben den Europäern nun auch die Chinesen wieder reisen könnten.

Und zahlreiche Firmen versuchten derzeit in Asien ihre Logistik zu optimieren, weshalb sie etwa anstelle von acht Distributoren in acht Ländern, lieber auf einen Vertriebskanal umstellten, der wie DKSH gleich zusammen in den acht Ländern aktiv ist.

Aktienkurs erholt sich

Die Finanzierung der geplanten Akquisitionen, so eine Frage von muula.ch an das Management, könnten sich sowohl CEO Butz als auch Finanzchef Ido Wallach, über neue Bankkredite oder aber über die Herausgabe einer Anleihe vorstellen.

Die erhöhte Verschuldung sei dabei überhaupt kein Thema, weil es die Kennzahlen hergäben, und es mit dem diversifizierten Geschäftsmodell sehr gut laufe, so der Tenor.

Der Aktienkurs hat sich seit den Einbrüchen vor der Coronavirus-Pandemie schon wieder deutlich erholt. Bald dürften neue Höchstmarken durchaus in Reichweite sein.

Das Geschäftsmodell von DKSH «verhebt» also, wie man in der Schweiz so schön sagt.

09.02.2023/kut.

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