Die Altbestandsmieten sind in der Gesamtschweiz auf ein historisches Hoch geklettert. Doch unter den Vermietern gibt es Unterschiede.
Im Jahr 2024 sind nicht nur die Angebotsmieten weiter kräftig gestiegen, sondern auch Bestandsmieter mussten erstmals seit Langem tiefer in die Tasche greifen.
Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Zürcher Kantonalbank ZKB hervor.
Neue Mietzinse steigen
Demnach liegt der neue ZKB-Altbestandsmietindex für 2024 in sämtlichen Regionen und über alle Vermieterkategorien hinweg auf einem neuen Höchststand.
Das Barometer zeigt die Mietpreisentwicklung für Wohnungen, in welchen es keinen Mieterwechsel gegeben hat, also für die Mehrheit aller Schweizer Miethaushalte.
Die Angebotsmieten waren im vergangenen Jahr Schweiz-weit um 3,2 Prozent und im Kanton Zürich um 4,8 Prozent gestiegen.
Steigende Hypothekarzinsen wirken
Die ZKB ermittelte einen Anstieg des Altbestandmietindex im dritten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr von 5,4 Prozent in Zürich beziehungsweise 3,3 Prozent in der gesamten Schweiz.
Grund für den kräftigen Anstieg des Altbestandsmietindex war die zweite Erhöhung des Referenzzinssatzes, welche zum Zeitpunkt der Erstpublikation des Barometers noch nicht vertraglich wirksam war.
Manche Vermieter fassten die ersten beiden Referenzzinserhöhungen in einem einzigen Schritt zusammen, was zu deutlichen Mietsteigerungen führte.
Zudem gilt: je höher der Referenzzins, desto grösser ist der Anteil der Mieten, welche in Folge eines Anstiegs nach oben angepasst werden dürfen.
Institutionelle reagieren umgehend
Bei Betrachtung regionaler Unterschiede fällt auf, dass die Genfer Vermieter rascher als Zürcher bei Mieterhöhungen von bestehenden Mietverhältnissen zuschlugen.
Aber auch institutionelle Vermieter um Pensionskassen, Banken und Versicherer hätten häufiger als Private von ihrem Spielraum für Mietzinserhöhungen Gebrauch gemacht, teilte die ZKB in ihrer Analyse mit.
Auch sie waren es, die in der Vergangenheit – entgegen ihrem Ruf – die Mietzinssenkungen infolge eines tieferen Referenzzinssatzes häufiger weitergegeben haben, hiess es.
Nun sei der qualitätsbereinigte Mietpreisindex von Pensionskassen und Immobilienfonds erstmals seit 2006 über den privater Eigentümer gestiegen, so die ZKB.
Gegeneffekt kommt
Schon bald dürften aber wieder rückläufige Altbestandsmieten zu beobachten sein, gab sich die ZKB überzeugt.
Im März werde der Referenzzinssatz bereits wieder sinken, hiess es zur Begründung.
Wer jüngst einen Brief vonseiten des Vermieters mit Mieterhöhungen erhalten habe, dürfte demnächst eine Mietzinssenkung fordern.
22.01.2025/kut.