Die Zahl der Sozialhilfeempfänger ist zwar leicht zurückgegangen. Genf und Basel locken aber besonders, obwohl es eine einfache Problemlösung gäbe.
In der reichen Schweiz haben im Jahr 2023 rund 249.700 Personen mindestens einmal eine finanzielle Leistung der Sozialhilfe erhalten.
Dies sind 7100 Personen beziehungsweise 2,8 Prozent weniger als noch im Vorjahr, teilte das Bundesamt für Statistik BFS die neuesten Daten zur Sozialhilfe mit.
Tiefstwerte trotz Immigration
Dieser Rückgang wirkte sich auf die Sozialhilfequote, also den Anteil aller sozialhilfebeziehenden Personen an der ständigen Wohnbevölkerung, aus:
Die Quote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent.
Damit erreicht die Sozialhilfequote den tiefsten Wert seit Einführung der Sozialhilfeempfängerstatistik im Jahr 2005.
Auch die absolute Zahl unterstützter Personen liege trotz anhaltendem Bevölkerungswachstum so tief wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr, hiess es vom BFS.
Alimente nicht zahlen
Schaut man auf die einzelnen Kantone, denn die sind neben den Gemeinden für die Sozialhilfe zuständig, so fallen Genf GE und Basel-Stadt BS an der Spitze einzelner Rankings auf.
In der Stadt am Rheinknie werden Alimente vorgeschossen, wenn sie nicht bezahlt werden.
Dies liegt deutlich über dem Schweiz-Durchschnitt und zeigt, dass der Staat notfalls einspringt, wenn jemand die Alimente trotz Verpflichtung nicht bezahlt.
In Genf stieg die Quote für Sozialhilfeempfänger an und liegt mittlerweile über 6 Prozent der Wohnbevölkerung.
In den beiden Kantonen halten also überdurchschnittlich viele Menschen die Hände beim Staat auf.
Warnsignal bei Bezugsdauer
Dabei hat sich die Bezugsdauer in den vergangenen Jahren deutlich erhöht, wie aus einer weiteren Grafik hervorgeht.
Personen, die schon drei Jahre oder mehr von der Sozialhilfe leben, machen laut dem BFS bereits die Hälfte aller Bedürftigen aus.
Dabei ist es gerade wichtig, dass sich die Menschen langfristig nicht an diese Gelder gewöhnen.
Die Verlängerung der Bezugsdauer ist eigentlich ein Warnsignal.
Wert auf Ausbildung legen
Die Risikogruppen für Sozialhilfe sind laut dem BFS beispielsweise Kinder und Jugendliche, Ausländer sowie geschiedene Personen.
Als Hauptproblem zeigt sich aber, dass der Anteil unter den Sozialhilfeempfängern von 25 bis 64 Jahren, die keine berufliche Ausbildung haben, bei 49,1 Prozent liegt.
In der ständigen Wohnbevölkerung kommt der Wert nur auf 14,3 Prozent.
Das heisst, die Berufsausbildung ist extrem wichtig für ein reiches Land, damit die Menschen nicht die Hand beim Staat aufhalten.
Höhere Bildung führt dazu, dass ein Land viel weniger Menschen in Not unterstützen muss.
Das sollte doch in der reichen Schweiz machbar sein.
17.12.2024/kut.