Fluggesellschaft Swiss reagiert auf Eskalation in Nahost

Eine Boing 777 der Swiss
Die Swiss muss wegen des Nahostkonflikts weltweit ihre Flüge anpassen. (Bild: PD)

Die Fluggesellschaft Swiss passt wegen der Krise im Nahen Osten den Flugplan an. Die geopolitische Eskalation wirkt aber nicht nur dort.

In der Nacht auf den heutigen Sonntag hat Iran in einer beispiellosen Art und Weise das Land Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen.

Das Regime in Teheran erklärte den Angriff, der als Rache für die Zerstörung der iranischen Botschaft in Damaskus durch Israel vor zwei Wochen galt, zwar sofort wieder für beendet. Doch die ökonomischen Auswirkungen sind fatal.

Streichen aller Flüge

So brachen nicht nur die am Wochenende funktionierenden Krypto-Märkte um 20 bis 30 Prozent ein. Auch die Fluggesellschaften mussten sofort reagieren.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten habe sich die Swiss dazu entschieden, den Flugbetrieb von und nach Tel Aviv bis auf Weiteres auszusetzen, teilte die Premiumfluggesellschaft am Sonntagmorgen gegen 2 Uhr mit.

Für Swiss arbeiteten in Tel Aviv zudem sieben Personen, die für die Wartung und Abfertigung der Flugzeuge zuständig seien, hiess es weiter. Die Firma sei mit ihnen aber in stetigem Kontakt.

In den Sozialen Medien konnte man die berühmte Abflughalle am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv voller wartender Menschen sehen.

Meiden viele Lufträume

Doch die Nahostkrise wirkt sich nicht nur auf das lokale Fluggeschäft in Nahost, sondern weltweit aus.

Nach dem Angriff Irans auf Gebiete in Israel meiden alle Flugzeuge der Swiss die Lufträume von Iran, Irak und Israel, erklärte die grösste Schweizer Fluggesellschaft etwas später in der Nacht auf den heutigen Sonntag weiter.

Indien und Singapur betroffen

Dies habe zur Folge, dass sich beispielsweise die Flugrouten der Flüge aus Delhi (LX147) und Singapur (LX177) nach Zürich verlängerten und sie auf ihrem Weg in die Schweiz am frühen Morgen in Wien zwischenlanden und auftanken müssten.

Dies bedeute, dass diese Flüge erst mit einer Verspätung von mehreren Stunden in Zürich ankämen.

Auch viele andere Fluggesellschaften, von der französischen Air France bis zur australischen Qantas, reagierten auf die Nahostkrise. Jordanien schloss sogar von sich aus den eigenen Luftraum.

Die Auswirkungen des iranischen Vergeltungsschlags auf Israel wirken also weltweit.

Spezialisten relativieren

Allerdings erklärten Sicherheitsexperten gegenüber muula.ch, dass der Angriff auf minimale Zerstörung aus war. Stunden vor der Attacke gab das iranische Staatsfernsehen den Abschuss der Drohnen und Raketen bekannt.

Zudem war von den Iranern das Wochenende als Zeitpunkt gewählt worden, wenn traditionelle Finanzmärkte geschlossen sind. Und obendrein wurden die Amerikaner vorab informiert.

Fast alle Flugkörper fing ohnehin das Schutzschild Israels ab.

Es war eine Reaktion des Regimes in Teheran für seine internen Hardliner. Mehr nicht. Und die Airline-Industrie kann die Mehraufwände nach Milliardengewinnen gut verkraften.

14.04.2024/kut.

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