Lufthansa hat für die Schweizer Tochtergesellschaft Swiss einen neuen Chef ernannt. Bis der Deutsche kommt, gibt es aber erst ein Provisorium.
Jens Fehlinger übernimmt per 1. Oktober 2024 die Funktion als CEO von Swiss International Air Lines.
Der 43-Jährige besitzt eine Verkehrspilotenlizenz und fliege aktuell für Lufthansa CityLine Flugzeuge der Airbus A320 Familie, teilte Swiss am heutigen Freitag überraschend mit.
Kostenspar-Gen im Körper
In den vergangenen Jahren habe er zudem als Co-Geschäftsführer die Fluggesellschaft Lufthansa CityLine geleitet und gleichzeitig als Geschäftsführer die neue Fluggesellschaft Lufthansa City Airlines aufgebaut, hiess es weiter.
Letzteres Projekt, über das muula.ch dieser Tage berichtete, weil es Lufthansa quasi geheimhalten wollte, ist eine Fluggesellschaft ausserhalb des Lufthansa-Konzernverbundes abseits von Tarifverträgen und Arbeitsrechtsabkommen.
Eigengewächs steigt auf
Der Vater zweier Kinder ist Deutscher und begann seine Laufbahn in der Lufthansa-Gruppe bereits im Jahr 2006.
Während der Coronavirus-Pandemie verantwortete der Manager das Krisenmanagement-Office der Lufthansa-Gruppe und anschliessend das Restrukturierungsprojekt ReNew, bei dem die Swiss allerdings nicht gut wegkam, da zahlreiche Funktionen aus der teuren Schweiz abgezogen wurden.
Verwaltungsrat jubelt
Fehlinger folgt auf Dieter Vranckx, der per 1. Juli 2024 in den Vorstand des Lufthansa-Konzerns berufen wurde, wie muula.ch berichtete.
Die Meldung zum neuen CEO kommt also im letzten Moment, denn ab kommenden Montag ist Vranckx operativ weg, rückt aber als Vize in den Verwaltungsrat der Tochter auf.
Reto Francioni, Präsident des Swiss-Verwaltungsrats, zeigte sich, wie alle Firmen bei solchen Personalwechseln, überzeugt, eine gute Lösung gefunden zu haben.
Die Lücke bis zum Stellenantritt des neuen Swiss-CEO wird Heike Birlenbach als CEO ad interim schliessen.
Cleverer Schachzug
Sie amtiert aber erst seit Januar 2024 als Chief Commercial Officer bei der Schweizer Premiumfluggesellschaft und muss die Hauptreisezeit im Sommer verantworten.
Geht es schief, wie unlängst die Probleme bei Flugreisen auftraten, ist der neue CEO Fehlinger nicht gleich angeschlagen.
Konzerninterne Wechsel auf Kaderstufe gingen ja eigentlich zu jeder Zeit.
28.06.2024/kut.
