Die Finanzmarktaufsicht Finma reisst immer mehr Kompetenzen an sich. Dies bekommt der Online-Vergleichsdienst Comparis nun hart zu spüren.
Seit 1996 bietet Comparis diverse Vergleiche für Versicherungsprodukte an und dies war auch kein Problem.
Bis die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma kam.
Neue Sicht auf Dinge
Der Regulator ist der Meinung, dass der gesamte Prozess eine Versicherungsvermittlung sei, weil über das Portal letztlich auch Offerten angefragt werden können. Dagegen wehrte sich Comparis vehement, wie muula.ch berichtete.
Doch es nützte nichts. Am 5. Juli 2024 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass die Finma in ihrer Sichtweise korrekt liege und Comparis mit dem Prozess ein Versicherungsvermittler sei, wie der Online-Vergleichsdienst am Freitag mitteilte.
Wettbewerb mit Google & Co.
Comparis lenkte umgehend ein und werde sich der Finma unterstellen. Comparis-Gründer und Verwaltungsratspräsident Richard Eisler gab aber nur zähneknirschend bei.
Schliesslich stünde das Vergleichsportal im Wettbewerb mit Techkonzernen, wie Google & Co., und ihre Prozesse stellten genau gleich einen Kanal zur Neukundenakquise dar.
Die Finma lege sich aber nicht mit den Internetgiganten an, so die weitere Kritik. Schweizer KMU müssten sich aber der Regulierungsbürokratie beugen und würden dadurch benachteiligt.
Doppelarbeiten für die Schweiz
Comparis hat schliesslich bereits alle Versicherungsgeschäfte über einen registrierten Brokerage-Partner durchgeführt. Nun muss auch noch Comparis AG als Versicherungsvermittler registrieren und damit Doppelspurigkeit handhaben.
«Wir hoffen nun, dass sich die Finma künftig nicht weiter wettbewerbshemmend einbringt», mahnte Eisler glasklar.
Im Prinzip darf die Finma sich auch nicht über zu viel Arbeit beklagen, wenn sie solch unkomplizierte Online-Vergleiche nunmehr auch unter ihre Fittiche nimmt.
12.07.2024/kut.