Finanzmanager Romeo Lacher gibt auf

Romeo Lacher, Verwaltungsratspräsident von Julius Bär
Romeo Lacher hat das Bankhaus Julius Bär in eine schwere Krise geführt. (Bild: PD)

Bankmanager Romeo Lacher schmeisst den Bettel bei zwei Banken hin. Sein magerer Leistungsausweis gab vielerorts ohnehin zu reden.

Romeo Lacher wirft das Handtuch.

Der 1960 geborene Schweizer werde sich an der nächsten Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl stellen, teilte das Bankhaus Julius Bär am heutigen Montag mit.

Bereits 2024 informiert

Die Nachfolge werde im März mit der Einladung zur Generalversammlung vorgeschlagen, hiess es weiter. Der Auswahlprozess sei fast abgeschlossen, erklärte das Geldhaus weiter.

Lacher habe den Verwaltungsrat nämlich bereits im Jahr 2024 über diesen Entscheid zum Rücktritt informiert.

Nach der Ernennung von Stefan Bollinger zum CEO böte sich die Gelegenheit, die strategische Entwicklung von Julius Bär auch auf Stufe Verwaltungsrat unter einer neuen Führung voranzutreiben, so die Begründung für das Vorgehen.

Trockenes Bedauern

Auch die Schweizerische Nationalbank SNB gab am heutigen Montag den Rückzug von Lacher aus dem Bankrat bekannt.

Der Vize trete per Datum der Generalversammlung vom 25. April 2025 zurück, teilte die Schweizer Zentralbank mit.

Sowohl Bankrat als auch Direktorium nahmen diesen Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis, hiess es trocken.

Ein einziger Kunde belastete

Lacher wurde stets als heimlicher Star in der Schweizer Finanzbranche gefeiert, dabei sind die Resultate seiner Arbeit alles andere als rosig.

Zuletzt wurde dies beim Zürcher Bankhaus Julius Bär deutlich, als das Geldhaus hunderte von Millionen in den Wind streichen musste, weil Geschäfte mit dem Kunden René Benko im Immobilienbereich gefloppt waren.

Das Risikomanagement versagte vollkommen, wie muula.ch berichtete.

Wie Lacher mit solchen Fehltritten bei der Nationalbank aufsteigen konnte, verstand praktisch niemand.

Untergang der Credit Suisse

Aber auch an anderen Wirkungsstätten, wie bei der Schweizer Börse SIX oder beim Kreditkartenanbieter AECS, gab es Probleme, die selbst die ehrwürdige «Neue Zürcher Zeitung» auf die Palme brachten.

Die Schweizer Börse SIX musste einen Milliardenverlust ausweisen, nachdem Investments unter Lachers Einfluss bei Worldline sowie der spanischen Börse BME hohe Wertberichtigungen hervorgerufen hatten.

Einen Grossteil seiner Karriere verbrachte Lacher bei der Grossbank Credit Suisse.

Und die gibt es nach der Notfusion mit der UBS ja auch nicht mehr.

27.01.2025/kut.

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