
Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hat eine bemerkenswerte Rede gehalten. Dem US-Präsidenten dürfte sie gar nicht gefallen haben.
Er dürfte als einer der wichtigsten Sätze eines US-Notenbankchefs eingehen.
«Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Unsicherheit gestiegen ist», sagte Fed-Chef Jerome Powell in der Nacht auf den heutigen Donnerstag zur aktuellen Situation unter hohem Gelächter der Anwesenden.
Beschäftigung auf Maximum
Die Zentralbank von den USA werde daher zuwarten, bis grössere Klarheit über den Fortgang der Volkswirtschaft entstanden sei, erklärte der stark hustende Powell die aktuelle Geldpolitik der Fed.
Die US-Wirtschaft sei in einer soliden Verfassung, auch wenn die Unsicherheiten gestiegen seien, betonte er.
Die Arbeitslosigkeit bleibe tief und der Arbeitsmarkt sei nahe seiner Maximalkapazität, hiess es weiter.
Abwarten und schauen
«The inflation has come down a great deal», hob Powell fast mit den gleichen Worten des US-Präsidenten Donald Trump hervor.
Allerdings verharre die Teuerung noch leicht über den Langzeiterwartungen der Fed von 2 Prozent, sagte der Zentralbankchef, und die Wirkungen der US-Strafzölle auf die Inflation seien undurchsichtig. Daher sei es besser, abzuwarten.
Die Fed sei sich bewusst, dass der Entscheid, die Leitzinsen auf dem aktuellen Niveau von 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen, Einzelpersonen, Familien und Unternehmen überall in den USA belaste.
Vorzieheffekte unklar
Doch im Sinne des Auftrages, für maximale Beschäftigung und stabile Preise zu sorgen, sei das Abwarten notwendig. Die Fed sei auch nicht in Eile und könne immer noch rechtzeitig genug agieren, sagte Powell weiter.
Die Vorzieheffekte, um den US-Strafzöllen von Trump zu entgehen, hätten die Weltwirtschaft stark beeinflusst.
Daher warte die Führung der US-Notenbank besser, bis mehr Klarheit über die Wirkungen entstünde. Die Kosten dafür seien ziemlich tief.
Gigantischer Druck
Damit ist klar, dass Powell in den Kampf mit Trump einsteigt. Der US-Präsident hatte auf eine Senkung der US-Leitzinsen gehofft, um seine Staatsverschuldung günstiger refinanzieren zu können.
Noch vor wenigen Tagen hatte Saudiarabien die Fördermenge an Erdöl pro Tag so stark erhöht, dass der Erdölpreis abermals in den Keller rauschte und die Inflationserwartungen stark nach unten gebracht hatten.
Doch der Satz, wie locker Fed-Chef Powell den Kampf gegen Trump sieht, wird sicher für immer in Erinnerung bleiben. Denn der Druck auf die US-Notenbank ist gigantisch.
08.05.2025/kut.