Experten warnen vor Finanzmarktcrash

Ein Anleger auf einem sinkenden Kurschart
Investoren können an den Kapitalmärkten tief fallen. (Bild: M. Hassan / pixabay)

An den Börsen steigen die Kurse wie verrückt. Doch auch die Warnrufe von Spezialisten vor einem grösseren Einbruch werden immer lauter.

Die Kapitalmärkte kennen derzeit kein Halten.

Sei es der Trend zu Künstlicher Intelligenz KI oder die Zuversicht, dass die US-Wirtschaft weiter mit extremem Schwung weiterläuft.

Viel günstiges Geld

Doch von allen Seiten hören Marktteilnehmer auch Warnrufe, dass es bald einen Knall an den Börsen geben könnte.

So sieht beispielsweise der Ökonom und Historiker John Turner von der Queen’s Universität in Belfast, der viel zu Finanzkrisen geforscht hat, derzeit alle Kriterien für eine Blase erfüllt, wie er in einem Interview mit der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit» erklärte.

Damit die Märkte heisslaufen, bräuchte es drei Dinge, sagte der Wissenschafter. Erstens Geld, auch in Form von Krediten.

«Je niedriger die Zinsen sind, desto günstiger sind Kredite und umso mehr Brennstoff ist vorhanden», sagte Turner.

Funke entzündet explosives Gemisch

Die Erhitzung der Märkte komme dann, zweitens, durch die Spekulation.

Während einer Blase passierten in der Regel zwei Dinge: Es stürzten sich immer mehr Privatanleger in den Markt, weil sie sich schnelle Gewinne erhofften.

Für Profiinvestoren werde es immer schwieriger, gegen einen weiteren Anstieg der Kurse zu wetten.

Dann brauche es nur noch einen Funken, und das sei derzeit die KI.

Irrationaler Hype

«Am Aktienmarkt werden gerade die Firmen gehypt, die indirekt von der KI-Euphorie profitieren, weil sie die Hardware für die nötigen Rechenzentren produzieren», sagte der Finanzmarktexperte.

Doch die Unternehmen, welche den KI-Boom ausgelöst haben, seien wie OpenAI gar nicht börsenkotiert.

Nur schon deshalb müssten Anleger aufpassen.

Niedrige Anlagerenditen

Früher traten solche Blasen als Jahrhundertphänomen auf.

Mittlerweile gebe es sie alle paar Jahre, weil die Welt historisch gesehen immer noch in einem Niedrigzinsumfeld agiere und traditionelle Vermögenswerte wenig Rendite erwirtschafteten.

Selbst Gold bringe langfristig keine Rendite, trotz des Hypes, den vor allem Zentralbanken befeuerten.

Lottospielen am Markt

Empfehlen würde der Experte, sich von solchen Blasen fernzuhalten.

Bei der Dotcom-Blase gab es Hunderte Unternehmen und kaum ein Privatanleger hätte herausfinden können, dass Amazon der grosse Gewinner sein würde.

«Das ist wie Lottospielen», mahnte Turner.

Für Private kommt laut dem Professor noch hinzu, dass sie über ETF-Sparpläne von den hoch bewerteten Aktien noch mehr kaufen. Damit lieferten die Kleinsparer der Blase noch mehr Brennstoff.

Richtiges Timing unmöglich

Die Profis schafften es aber, rechtzeitig vor dem Crash abzuspringen. Amateure kauften zu Höchstpreisen und verlören dann besonders viel, hiess es kritisch.

Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, sei nahezu unmöglich, betonte der Kapitalmarktexperte weiter.

Klar gibt es immer Mahner und die Kurse steigen dann doch weiter. Gerade in den USA ist ein Ende des Wachstums der Unternehmensgewinne nicht in Sicht.

Doch irgendwann platzt eine Blase – mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit.

27.10.2025/kut.

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