
Pilotenverbände checken erstmals die Sicherheitsstandards an Schweizer Flughäfen. Während Basel und Genf schlecht abschneiden, glänzt Zürich.
Die Sicherheit an Flughäfen wird grossgeschrieben – doch täglich passieren Missgeschicke.
Seit 1978 publiziert die deutsche Pilotenvereinigung VC ihren Flughafencheck, der sich als Instrument zur Bewertung von Sicherheitsstandards an Flughäfen etabliert hat.
«Befriedigend» für Basel
Dieses Jahr nahmen auch die drei grössten Schweizer Flughäfen über Aeropers, der Pilotenvereinigung von Swiss und Edelweiss, an dem Ranking teil.
Der Euroairport in Basel sowie der Flughafen Genf schnitten dabei vergleichsweise schlecht ab, wie aus der Aufstellung von VC am heutigen Mittwoch hervorgeht.

Der Euroairport Basel Mulhouse Freiburg bildete mit einer Bewertung von nur 3,2 fast das Schlusslicht in dem Sicherheitsbarometer und erhielt bloss das Prädikat «befriedigend».
Nur der Flughafen an der deutschen Kleinstadt Lübeck war mit eine Gesamtnote von 3,4 noch schlechter als der Euroairport.
Zu geringe Sicherheitsflächen
Aber unter den Schweizer Flughäfen war Basel klar das Schlusslicht.
Besonders wurden Probleme mit Stoplichtern, der Landebeleuchtung und dem System über Terminal-Informationen zum Verhängnis, wie aus der Einzelbeurteilung hervorgeht.
Genf kam mit 2,6 Zählern aber nur wenige Plätze besser als Basel. Bei der Stadt an der Rhône fielen die Sicherheitsflächen bei Start- und Landebahnen vor allem negativ auf.
Zürich unter den Besten
An der Spitze der 31 getesteten Flughäfen lagen Leipzig (1,2) und München (1,4).
Auf Rang 3 kam der Airport Zürich mit 1,4 Zählern und erzielte die Einstufung «sehr gut».
Die Bewertungen zeigen also klare Unterschiede.
Verschlechterungen sichtbar
Im Flughafencheck wurden auch die Vorjahreswerte angegeben.
Während Zürich sich 2025 deutlich verbesserte, rutschten Basel und Genf markant ab. Beim Flughafen Genf wechselte sogar die Einstufung von «gut» auf «befriedigend».
Der Euroairport stürzte in seiner schlechten Beurteilung einfach noch mehr ab.
Nähe zu Frankreich als Problem?
Ziel des Flughafenchecks der Piloten ist es, Schwachstellen zu identifizieren und Vorschläge zur Verbesserung zu machen.
Insofern müssen der Euroairport und der Flughafen Genf deutlich die Sicherheitsstandards verbessern.
Möglicherweise liegt es daran, dass hier französisches Territorium tangiert ist und häufiger Missstände auftreten.
Hunderte Tote vermeiden
Im Ranking fliessen Kriterien ein, die Einfluss auf die Sicherheit beim Rollen und Parkieren oder auf den Pisten haben.
Selbst unklare Markierungen monieren die Piloten, weil sie zum Verrollen oder sogar zum unbeabsichtigten Verlassen des Rollweges führen können.
Ein besonders kritisches Thema sind für die Piloten die sogenannten Runway Incursions, also das unerlaubte Betreten oder Befahren von Start- und Landebahnen. Solche Vorfälle können schwerwiegende Konsequenzen haben.
Ein Unfall auf Teneriffa im Jahr 1978 und ein Unfall in Mailand Linate im Jahr 2001 verdeutlichen dies – bei denen kamen über 700 Menschen ums Leben.
23.07.2025/kut.