Die Modekette Esprit passt ihr Vertriebsmodell an. In der Schweiz leiden darunter nunmehr rund zwei Dutzend Ladengeschäfte.
Die bekannte Modekette Esprit, die in Hongkong an der Börse kotiert, aber rechtlich auf den Bermudas beheimatet ist, muss aus wirtschaftlichen Gründen die Strategie anpassen.
Hohe Energie- und Logistikkosten, überdimensionierter Mietaufwand in Kombination mit zurückhaltenden Konsumenten zwingen das Management von Esprit Holdings Limited zu einschneidenden Massnahmen.
Genaue Zahl bestätigt
In der Schweiz sind davon zahlreiche Ladengeschäfte betroffen, wie der «Blick» unlängst vermeldete. Allerdings kursierten danach über die Gesamtzahl der betroffenen Shops völlig unterschiedliche Zahlen.
Die Firma selbst teilte nun in der Nacht auf den heutigen Mittwoch mit, dass Esprit Retail Schweiz in Konkurs ging und davon 23 Läden per sofort geschlossen seien.
Die Kleidung von Esprit sei weiterhin in 19 Geschäften von Franchise-Partnern und in 150 Kleiderläden mit verschiedenen Marken erhältlich, erklärte das Unternehmen weiter.
150 Personen auf der Strasse
Das Geschäftsmodell werde nun genau diesen Weg fortsetzen und Handels- sowie Franchise-Partner forcieren, hiess es weiter. Zudem solle der E-Commerce über das Internet ausgebaut werden.
Von der Schliessung sind laut offiziellen Angaben rund 150 Personen betroffen, die entweder voll oder in Teilzeit beschäftigt waren.
Merkwürdige Vorgehensweise
Die Überschuldung der Schweizer Tochtergesellschaft lag bei rund 12 Millionen Franken. Die vergleichsweise kleine Summe zeigt, dass die Firma ihre Vertriebsstrategie nachhaltig ändern muss.
Andernfalls hätte sie den Minibetrag vom Mutterhaus in Hongkong aus ausgeglichen und eine andere Lösung gesucht. Die Kundschaft wundert sich, dass profane Zettel an den Türen der Geschäfte hängen und die Schliessung mitteilen.
Langfristig dürfte so das Image der Firma in der Schweiz leiden.
27.03.2024/kut.