
Der langjährige Chef der Migros-Genossenschaften Herbert Bolliger ist tot. Der Schweizer Topmanager prägte den Detailhandel nachhaltig.
Der ehemalige Migros-Chef Herbert Bolliger ist in der Nacht auf Donnerstag verstorben.
Der langjährige Topmanager des Schweizer Detailhandels erlag im Alter von 71 Jahren einem Krebsleiden, wie die Migros zahlreiche Medienmeldungen am heutigen Freitag bestätigte.
Strategische Weitsicht
Bolliger habe die Migros mit viel Herzblut über Jahrzehnte geprägt, hiess es in einem Nachruf.
Der Aargauer aus Wettingen war im Jahr 1983 in die Migros eingetreten und hatte sich bis an die Spitze des «Orangen Riesen» hochgearbeitet. Seit 1997 leitete er die Genossenschaft Migros Aare.
Im Jahr 2005 war er Anton Scherrer auf dessen Posten gefolgt und Präsident der Migros-Genossenschaft Bund geworden. Dabei hatte er zahlreiche Verwaltungsratsmandate um Hotelplan, Globus und die Migros Bank inne.
Zum Januar 2018 hatte Bolliger seinen Chefposten an den recht erfolglosen Manager Fabrice Zumbrunnen abgegeben, wie muula.ch über den Nachfolger Bolligers berichtete.

In die Amtszeit von Bolliger fielen die spektakulären Übernahmen des Discounters Denner und von Digitec-Galaxus.
Für Denner soll die Migros über 700 Millionen Franken gezahlt haben und war die Antwort auf die Markteintritte der deutschen Discounter Aldi und Lidl in der Schweiz, deren Expansion die hiesigen Detailhändler damit in Schach hielten.
Digitec-Galaxus hat sich mittlerweile als führender Online-Händler der Schweiz etabliert und ist eine Konkurrenz zu Amazon & Co.
Prägende Persönlichkeit
Zudem lancierte die Migros zahlreiche Aktivitäten im In- und Ausland in verschiedensten Geschäftsfeldern.
Hauptkonkurrent Coop zog in einigen Bereichen, wie dem Fitness- und Gesundheitsmanagement, nach.
Nach seinem Ausscheiden bei Migros war er als Verwaltungsrat bei der deutschen Metro-Gruppe sowie BNP Paribas tätig gewesen.
Bolliger, der eine Frau und zwei Kinder hinterlässt, wird als prägende Figur im Schweizer Detailhandel stets in Erinnerung bleiben.
13.06.2025/kut.