Dublin abseits von Pubs und Kobolden

Temple Bar im Zentrum von Dublin
In Dublin sind die Pubs ein Muss. (Bild: L. Niederwimmer / pixabay)

Die irische Hauptstadt Dublin bleibt vielen Menschen nicht als Ort, sondern als Gefühl in Erinnerung. Ein neuer Fotoband enthüllt, warum das so ist.

Jede Reise hat ein auslösendes Momentum und der neue Bildband «Dublin – wie es keiner kennt» vom Zürcher Midas Verlag dürfte für die Hauptstadt Irlands so ein Auslöser sein.

Google, Facebook & Co.

Irish Pubs mit viel Guinness, das altehrwürdige Trinity College mit seiner alten Universitätsbibliothek um das Buch der Kelten oder die Techkonzerne Google, Facebook & Co. mit ihren europäischen Firmensitzen sind sicher vielen Menschen ein Begriff.

Doch Dublin ist viel mehr als das – ein Streifzug durch Geschichte, Kreativität und Musik.

Alle Jahreszeiten beleuchtet

Genau dies greift der Midas Verlag in einer hochwertigen Publikation auf und ergänzt seine Städtereihe um die irische Hauptstadt.

Stille Orte in einer sonst geschäftigen Metropole thematisiert die Autorin Siobhan Ferguson genauso wie die Wahrzeichen Dublins.

Dabei beschreibt sie selbst die verschiedenen Jahreszeiten und unterlegt die jeweiligen Eindrücke mit Bildern.

Kunst und Vintage-Märkte

Der Fotoband macht also nicht nur Lust auf Dublin durch das Aufzählen versteckter «Juwelen» in einer Grossstadt, sondern er liefert genau dieses spezielle Gefühl gleich mit, was Fremde bei der irischen Hauptstadt sofort umgibt.

Midas Verlag mit Auszug von «Dublin - wie es keiner kennt»
Ein Reisebuch über Dublin vom Midas Verlag (Bild: PD)
Midas Verlag mit Auszug von «Dublin - wie es keiner kennt»
Ein Reisebuch über Dublin vom Midas Verlag (Bild: PD)

Sei es durch die liebevollen Läden mit Kunsthandwerk oder Vintage-Märkte in einzelnen Stadtvierteln, denen sich Ferguson jeweils ausführlich widmet.

Oder sei es durch die szenischen Fotografien, durch welche sich Betrachter eigentlich direkt in Dublin wähnen.

Unbekannte Hotels

Jedes Stadtviertel hat auch gleich am Anfang des jeweiligen Kapitels eine handgemalte Karte zur besseren Orientierung. Die Geheimtipps sind dort markiert.

Die Empfehlungen betreffen aber nicht nur kleine Cafés, Pubs mit Bierfässern als Tischen und weniger bekannte Handwerksläden, sondern auch Hotels, die wirklich keiner kennt, deren historische Mauern aber genauso einladen, wie die liebevoll gestalteten Innenräume.

Es ist alles genauso aufbereitet, wie es sich die Reisenden heutzutage wünschen, aber aufgrund der Fülle an Informationen kaum noch schnell finden.

Guinness vor den Pubs

Trotz des häufig schlechten Wetters in Dublin fahren viele Einheimische mit dem Velo herum. Auch dies greift die Autorin bildlich auf, was die Metropole gleich viel kleiner und liebevoller wirken lässt.

Selbst bei eisigen Temperaturen sitzen die Iren gemütlich vor Restaurants oder trinken ihr Guinness vor den Pubs – auch dies ist ein wiederkehrendes Motiv des Bildbandes.

Siobhan Ferguson:

Dublin – wie es keiner kennt. Midas Verlag, 1. Auflage, Zürich 2024. 256 S., Hardcover, Fadenheftung, Fr. 33.00.

Genau solche Eindrücke lenken von den sonstigen Touristenattraktionen, wie die bunt gemalten Eingangstüren der immer gleich aussehenden Häuserfassaden, unauffällig ab und lassen Dublin «einheimischer» erscheinen.

Bogen um Bekanntes

Selbst Kontakte zu den Bewohnern entstehen in kleinen Cafés oder Buchläden rascher, als auf der Fussgängerbrücke Ha’Penny Bridge, dem Wahrzeichen der Stadt, die aber von Touristen nur so belagert wird.

Ohnehin macht das Fotobuch um Stadtviertel, wie Temple Bar, am Südufer des Flusses Liffey, einen grösseren Bogen, weil solche Attraktionen im Zentrum Dublins sicher zur Genüge bekannt sind.

Selbst iPhones geeignet

Last, but not least, gibt die Profifotografin jeweils Tipps, wie das spezielle Licht in Dublin hoch im Norden Europas für beste Schnappschüsse eingesetzt werden kann.

Selbst mit Handykameras, um iPhones oder Samsung-Smartphones, erklärt sie alles verständlich – bis hin zum Hochladen auf Instagram in den entsprechenden Channels.

Auslösendes Momentum

«Dublin – wie es keiner kennt» ist weit mehr als nur Guinness-Reisebuch, das versucht, das normale Leben in der irischen Hauptstadt für Besucher interessant zu machen, ohne dabei in Klischees zu verfallen. Es liefert dabei das wohlige Gefühl, selbst zu Hause zu sein.

Die Autorin versteht es mit dem Buch, die Lust auf eine Reise zu wecken, oder aber nach Jahren wieder mal mit diesem Bildband im besonderen Gefühl der Erinnerungen über Dublin zu schwelgen.

15.09.2024/kut.

Dublin abseits von Pubs und Kobolden

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