Drei Sorgenfalten im Schweizer Aussenhandel

Ein Containerhafen mit Verladekranen
Verladeterminals haben derzeit weniger Arbeit mit Containern. (Bild: W. Weiser / unsplash)

Die Schweizer Exporte gehen wegen der US-Strafzölle erneut zurück. Doch noch zwei Negativentwicklungen verursachen Kopfschmerzen im Aussenhandel.

Die Schweizer Ausfuhren sind weiter im Rückwärtsgang.

Nach einem Minus von 2,4 Prozent im Juli gingen die Exporte saisonbereinigt im August nochmals um 1,0 Prozent auf rund 22 Milliarden Franken zurück.

Einbruch bei Uhrenindustrie

Dies teilte das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG am heutigen Donnerstag zu den neuesten Handelsentwicklungen mit.

Den Exportrückgang im August 2025 bekam die Uhrenindustrie um Rolex, Swatch, Patek Philippe & Co. zu spüren – nach einem kräftigen Plus im Vormonat nahmen ihre Ausfuhren um 8,6 Prozent oder 198 Millionen Franken ab.

Saisonbereinigter Aussenhandel laut BAZG
Quelle: BAZG

Gleichzeitig hätten Bijouterie und Juwelierwaren mit -7,5 Prozent oder -75 Millionen Franken zum dritten Mal in Folge einen deutlichen Dämpfer hinnehmen müssen, erklärte das BAZG.

Auch Maschinen und Elektronik, Präzisionsinstrumente und Metalle verzeichneten leichte Rückgänge.

Einbrüche bei den USA

Regional war der Rückgang bei den Exporten nach Nordamerika mit -12,6 Prozent am stärksten spürbar, hiess es.

Das Minus der Exporte nach Nordamerika ging auf die deutlich geringeren Lieferungen vor allem Chemie-Pharma und Uhren in die USA zurück: Diese sanken um 22,1 Prozent oder 873 Millionen Franken und erreichten damit den niedrigsten Stand seit Ende 2020.

Die erste Sorgenfalte der Schweiz lautet also klar USA. Wie es da weitergeht, ist völlig unklar.

Wachstumssorgen in China

Doch auch die Ausfuhren nach Asien gingen im August mit -0,6 Prozent zurück.

Besonders China hat sich immer noch nicht erholt und verursacht die zweite Sorgenfalte für die Schweiz.

Wie es da weitergeht, ist völlig unklar.

Europa als wichtiger Handelspartner

Im August stiegen die Importe um 0,4 Prozent auf 18,1 Milliarden Franken. Dadurch verringerte sich der Handelsbilanzüberschuss auf 3,9 Milliarden Franken.

Während die Einfuhren aus Europa um 1,0 Prozent zulegten, blieben jene aus Asien mit -0,2 Prozent und jene aus Nordamerika mit +0,2 Prozent beziehungsweise jene aus den USA mit -0,4 Prozent weitgehend unverändert.

Deutschland extrem schwach

In Europa glichen die höheren Importe aus Slowenien und Österreich von kumuliert 415 Millionen Franken die rückläufigen Lieferungen aus Deutschland von -310 Millionen Franken mehr als aus.

Damit seien allerdings die Importe aus Deutschland auf den tiefsten Stand seit Dezember 2020 gesunken, hiess es vom BAZG.

Deutschland ist die dritte Sorgenfalte für die Schweiz. Und wie es da weitergeht, ist auch völlig unklar.

18.09.2025/kut.

Drei Sorgenfalten im Schweizer Aussenhandel

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