Eine der reichsten Frauen der Welt verteilt ihr Vermögen auf ungewöhnliche Weise. Dabei gelangt auch Schweizer Besitz in neue Hände.
Manchmal hängen Milliardenvermögen an einem einzigen Euro.
Dies musste die deutsche Unternehmerin und BMW-Erbin Susanne Klatten erfahren.
Beurkundung durch Notar
Sie wollte ihre Investmentholding SKion GmbH, deren Name auf ihren Initialen beruht, auf ihre drei Kinder verteilen. Doch es ging nicht auf.
Die im Jahr 2006 gegründete Beteiligungsgesellschaft hat ein Grundkapital von 50 Millionen Euro und dies lässt sich nicht restlos durch drei teilen.
Daher musste ein Euro her, um das Stammkapital auf 50.000.001 Euro zu erhöhen, wie die Wochenzeitschrift «Die Zeit» in ihrer aktuellen Ausgabe über den Fall berichtete, für den eigens eine Gesellschafterversammlung einberufen werden und ein Notar anwesend sein musste.
Drei Euro verbleiben
Nun erhält jedes Klatten-Kind die Stammanteile von 16.666.666 Euro, was in Summe 49.999.998 Euro ergibt. Die restlichen zwei Euro plus den einen Euro aus der Kapitalerhöhung hätte die Mutter auch aufteilen können, doch da wartete sie noch zu.
Als ganz kleine Gesellschafterin der SKion GmbH bleibt die Quandt-Erbin jedoch noch beteiligt und behält sich laut Gesellschaftsvertrag vor, sich selbst bis zu ihrem 70. Geburtstag im Jahr 2031 jederzeit als Geschäftsführerin in die Geschäftsführung einseitig entsenden zu dürfen.
Wasseraufbereitung und Nanotechnik
Doch was sind die Anteile wert, deren Handwechsel quasi nur durch Eintragungen im deutschen Handelsregister sichtbar wird?
Nun, das Eigenkapital der Beteiligungsgesellschaft beträgt rund 4,5 Milliarden Euro.
Damit steigen die drei Klatten-Kinder, deren Namen bis vor wenigen Tagen der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt waren, in den Kreis von Milliardären auf.
Doch die Zahl zum Eigenkapital trügt, denn die Beteiligungen mit tausenden Mitarbeitern um den Chemie-Konzern Altana, die Kohlenstoff-Firma SGL Carbon, der Wasseraufbereiter SKion Water, der Batteriespezialist BMZ oder die israelische Beteiligung Landa um Digitaldruck und Nanotechnologie bedeuten ein Vielfaches der Eigenmittel.
Schmidheiny, Frey & Co.
Auch die Firma Lonrho mit Investitionen in Afrika gehört zum Teil dazu, die auf die Schweizer Unternehmer Rainer-Marc Frey und Thomas Schmidheiny sowie den reichsten Bewohner der Schweiz, Klaus-Michael Kühne, zurückgeht.
Beim Chemie-Konzern Altana gehört seit Neuestem aber auch die bekannte Schweizer Traditionsfirma Von Roll hinzu, welche Klatten unlängst vollständig übernahm, wie auch muula.ch berichtete.
Primus, Secundus und Tertia
BMW-Erbin Klatten verschenkt nun also fast genau ein Drittel ihrer SKion GmbH an ihren ältesten Sohn Felix. Der 32-Jährige erhält also quasi SKion Primus.
Der 30-jährige Sohn Alexander erhält SKion Secundus und die 28-jährige Tochter Johanna bekommt SKion Tertia.
Drei Euro des Stammkapitals von SKion behält allerdings weiterhin die Mama, die auch noch separat ihre direkte Beteiligung von 21,7 Prozent am Autokonzern BMW in ihren Händen hält, die sie von ihren Eltern geerbt hat.
21.07.2024/kut.