Die verschobene Welt der Medien

Ein Mann mit zwei realen Welten
Die Sicht der Medien auf die Welt ist oft verzerrt. (Bild: G. Altmann / pixabay)

Menschen informieren sich in Medien, um zu sehen, was in der Welt so geschieht. Doch Datenspezialisten zeigen, dass dies fehlschlägt.

«Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält», liess Goethe seinen Faust einst den Wissensdrang beschreiben.

Viele Menschen versuchen, sich über Medien zu informieren, was in der Welt so vor sich geht.

Markante Abweichungen

Doch schaut man einmal nach den Todesursachen, so spiegeln die Medien die Realität überhaupt nicht wider, wie Datenexperten von «Our World in Data» nun verdeutlichten.

So zeigte eine Auswertung der Berichterstattung von «New York Times», «Washington Post» und «Fox News» zu den Todesursachen von Amerikanern im Jahr 2023, dass sich viele Meldungen im Jahr 2023 um Morde, Terrorismus beziehungsweise um Drogenmissbrauch drehten.

Analyse von «Our World in Data»

Doch in Realität starben die Amerikaner zu fast 30 Prozent an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu 27 Prozent an Krebs und zu rund 10 Prozent an Unfällen.

Themen unterrepräsentiert

Die Berichterstattung der Welt, über die sich über 80 Prozent der Menschen in den Medien informieren wollen, brachte aber Morde zu rund 50 Prozent, Terrorismus zu rund 15 Prozent und Drogen zu zirka 10 Prozent.

Dabei würde laut den Datenexperten das Thema Terrorismus fast 20.000 Mal «überberichtet» und Morde rund 43 Mal.

Analyse von «Our World in Data»

Die tatsächlichen Todesursachen um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte oder Krebs würden zehnmal, neunmal oder 6,5-mal «unterberichtet», hiess es weiter.

Siechtum erzeugt Langweile

Die Medien fokussieren auf dramatische und emotionale Ereignisse, als auf das tagtägliche Sterben.

Dies hat sich über einen langen Zeitraum auch nicht geändert, wie die Datenspezialisten weiter angeben.

Meldungen um Terroranschläge, Ermordungen und Drogendealer sorgen für Schlagzeilen.

Würden Massenmedien tagtäglich über Fehlfunktionen von Nieren oder das Siechtum von Krebspatienten berichten, wären sie wahrscheinlich schon längst bankrott.

Interessierte Kreise manipulieren

Neben dem Kostenaspekt, dass Informationen um Unfälle, Morden & Co. von den Sicherheitsbehörden automatisch zu den Medienhäusern gelangen und somit günstiger als etwa Reportagen sind, spielt aber noch ein Umstand eine Rolle.

Wenn Menschen permanent mit Mord- und Totschlag-Stories bombardiert werden, glauben sie mit der Zeit, dies sei wirklich ein Problem.

Das Risiko von Terrorismus hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten allerdings kaum geändert, doch durch die Medien bestimmt es die Meinung vieler Amerikaner als grösste Bedrohung.

Dies erfreut eben bestimmte Kreise, und müssen sich die Menschen bei der Zeitungslektüre immer wieder bewusst machen.

Andere Informationsquellen nötig

Erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält, geht nicht über Massenmedien.

Dafür braucht es spezialisierte Newsportale und andere Informationsquellen.

17.10.2025/kut.

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