Die Mini-Margen bei Coop werden noch kleiner

Coop-Hauptsitz in Basel
Der Coop-Hauptsitz in Basel (Bild: PD)

Der Detailhandelsriese Coop verdient mit seinen ganzen Aktivitäten kaum Geld. Das bisschen Marge schrumpfte vergangenes Jahr sogar auch noch.

Der grösste Detailhändler der Schweiz, Coop, hat mit seinen fast 100.000 Mitarbeitern im vergangenen Geschäftsjahr viel Umsatz generiert, aber unter dem Strich weniger verdient.

Die Erlöse stiegen um 7,3 Prozent auf 34,2 Milliarden Franken, wie die Coop-Gruppe am heutigen Dienstag mitteilte.

Ausufern der Kosten

Der operative Gewinn auf Stufe Ebit reduzierte sich aber um rund 7 Prozent auf 843 Millionen Franken. Der Konzerngewinn blieb bei 562 Millionen Franken in etwa konstant.

Schuld für die Einbussen beim Betriebsgewinn sei die Verschlechterung der Situation bei den Betriebskosten gewesen, führte Coop mit seinen bekannten Marken wie Interdiscount, Jumbo, Fust, Bodyshop, Christ Uhren, Import Parfumerie oder update Fitness weiter aus.

Kostensteigerungen von rund 250 Millionen Franken seien aber zulasten des Gewinns selbst getragen und nicht an die Kundschaft weitergegeben worden, gibt sich die Firma recht sozial.

Boom im Internet

Das Online-Geschäft von Coop erreichte einen Umsatz von rund 5 Milliarden Franken und stieg um 1,2 Milliarden Franken beziehungsweise rund 32 Prozent. Dabei legte der Online-Supermarkt Coop.ch um 8,5 Prozent zu. Die Kundenbestellungen stiegen um 12,5 Prozent.

Im Bereich Grosshandel sei der Umsatz online sogar um 55,2 Prozent gestiegen.

Schlecht im Quervergleich

Es ist allerdings offensichtlich, dass Coop mit all den Aktivitäten um Detail- und Grosshandel oder etwa Transgourmet kaum Geld verdient. Die Ebit-Marge dümpelt laut dem Kennzahlen-Bericht seit Jahren zwischen 2,5 und 2,9 Prozent. Die Reingewinn-Marge liegt bloss zwischen 1,6 und 1,8 Prozent.

Zum Vergleich: Andere Unternehmen, wie Geberit oder in der Luxusgüter-Industrie, wie Richemont, kommen auf Gewinnmargen von 25 oder 30 Prozent, wie muula.ch regelmässig berichtete.

Im Jahr 2022 sank nun die Ebit-Marge der Coop-Gruppe um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent und die Konzerngewinn-Marge schrumpfte um 0,1 Prozentpunkt auf magere 1,7 Prozent.

Glanz bei breitem Sortiment

Der Detailhändler, der vom gelernten Metzger Philipp Wyss geführt und von der ehemaligen Bundesrätin Doris Leuthard unter anderem im Verwaltungsrat beaufsichtigt wird, will zumindest bei einem anderen Punkt gut dastehen.

Philipp Wyss
Vorsitzender der Coop-Geschäftsleitung Philipp Wyss (Bild: PD)
Doris Leuthard
Ex-Bundesrätin Doris Leuthard im Coop-Verwaltungsrat (Bild: PD)

Einen starken Anstieg verzeichnete nämlich 2022 der Nachhaltigkeitsumsatz und erhöhte sich um 6,2 Prozent auf 6,2 Milliarden Franken. Damit sei Coop in der Schweiz weiterhin die klare Nummer 1 in diesem Bereich, hiess es.

Coop verfüge über das breiteste nachhaltige Sortiment im Schweizer Detailhandel und weltweit über das grösste Fairtrade-Angebot, teilte der Konkurrent von Migros & Co. weiter mit.

Vorsicht bei Kapitalrenditen

Sorgen braucht man sich um Coop bezüglich der schwachen Ertragskraft zwar keine zu machen. Das Eigenkapital belief sich immerhin auf 52,1 Prozent der Bilanzsumme von fast 22 Milliarden Franken.

Eine Rendite auf das damit gebundene Kapital rechnet man aber am besten dennoch nicht.

14.02.2023/kut.

Die Mini-Margen bei Coop werden noch kleiner

One thought on “Die Mini-Margen bei Coop werden noch kleiner

  • März 10, 2023 at 3:03 pm
    Permalink

    I’ve been exploring for a little bit for any high quality articles or blog posts on this kind of area . Exploring in Yahoo I at last stumbled upon this website. Reading this information So i’m happy to convey that I’ve a very good uncanny feeling I discovered just what I needed. I most certainly will make certain to do not forget this website and give it a look regularly.

    Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert