Die grössten Sorgen der Schweizer KMU

Ein Notausgangsschild
Für Schweizer Firmen gibt es einige Gefahren. (Symbolbild: ddp / unsplash)

Die Schweizer KMU haben ihre Ängste über den Fortgang der Wirtschaft artikuliert. Daraus leiten sich klare Aufträge ab.

Das Stimmungsbild unter kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) in der Schweiz könnte euphorischer sein.

Nach der sehr optimistischen Einschätzung der KMU in der jüngsten Vergangenheit, schwindet der Optimismus nämlich zunehmend.

Absacken des Optimismus

Dies geht aus der jüngsten KMU-Mittelstandstudie, die zum sechsten Mal von Kearney gemeinsam mit Bankengruppe Raiffeisen, swiss export und Angst+Pfister einen Einblick in die aktuelle Lage, Herausforderungen und Chancen der Firmen gibt.

Im Jahr 2021 rechneten demnach noch 76 Prozent der befragten Unternehmen mit einer guten oder sehr guten Entwicklung über die nächsten drei Jahre. Im Jahr 2022 waren es noch 67 Prozent. Doch in diesem Jahr sackte der Wert auf nur noch 62 Prozent ab.

Kosten im Griff halten

Die Skepsis der KMU zeigte sich unter anderem in den finanziellen Erwartungen.

Nur noch die Hälfte der befragten Unternehmen gingen für dieses Jahr von steigenden Umsätzen aus. In den Vorjahren waren es noch 63 Prozent (2022) beziehungsweise sogar 69 Prozent (2021) gewesen.

Bei den konkreten Herausforderungen standen im Befragungszeitraum die Kosten für Rohstoffe, Energie, Transport und Logistik an erster Stelle. Da dies häufig politisch administrierte Güter sind, müsste die Politik hier auch die Weichen stellen.

Die Gretchenfrage klären

Mit Blick auf die kommenden Jahre erwarten die KMU aber insbesondere beim Zugang zu Fachkräften grössere Schwierigkeiten. Nur 19 Prozent fühlten sich in Sachen Fachkräftemangel überhaupt gut vorbereitet.

Als eines der grössten Risiken innerhalb der nächsten zwölf Monate identifizieren die befragten KMU aber auch einmal mehr die unklaren bilateralen Beziehungen der Schweiz zur Europäischen Union (EU).

Seit dem Scheitern des Rahmenabkommens mit der EU haben sich die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU kaum bewegt.

Deshalb fordert rund die Hälfte der befragten Unternehmen von der Politik, in der EU-Frage endlich eine Lösung zu finden. Die Studie zeigte auch, dass die Wichtigkeit dieses Anliegens mit der Grösse des Unternehmens steigt. Der Auftrag an die Regierung ist also klar.

Einfache Lösungen suchen

Angesichts des sich zuspitzenden Fachkräftemangels nimmt zudem die Forderung nach einer Sicherung des Fachkräftebedarfs, der Sicherstellung attraktiver Rahmenbedingungen und weiterer Standortförderung im Vergleich zu den Vorjahren zu.

Der bereits jetzt je nach Branche stark ausgeprägte Fachkräftemangel unterstreiche, dass diesbezüglich Anstrengungen sowohl seitens der Politik als auch auf Unternehmerseite erforderlich seien, so die Autoren der Studie.

In der Schweiz ausgebildete Drittstaatler, könnten zum Beispiel vereinfachte Aufenthaltsbedingungen erhalten, wie muula.ch unlängst berichtete.

Aufträge abarbeiten

Nimmt man also die Sorgen der KMU, wie die steigenden Energie- und Rohwarenpreise, die Knappheit an Fachkräften sowie das unklare Verhältnis der Schweiz zur EU, ernst, dürfte die Zuversicht der Firmen auch bald wieder besser werden.

Die Aufträge an die Verantwortlichen sind zumindest klar adressiert.

13.09.2023/ena.

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