Die Credit Suisse wird wieder selbstbewusster

Credit Suisse Paradeplatz Grossbank Schweiz UBS Personalabbau Konzern Kosten
Die Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich gehört zu den wichtigen Institutionen der Schweiz. (Bild: PD)

Die Grossbank Credit Suisse ist in einer tiefen Krise. Die Strategieanpassung gibt dem Kreditinstitut ein neues Selbstbewusstsein.

«Wir konzentrieren uns auf die tägliche Arbeit, das Vertrauen der Kunden und Aktionäre zurückzugewinnen.» Mit diesen Worten kommentierte der neue Konzernchef der Credit Suisse (CS), Ulrich Körner, eindrücklich seine Herangehensweise gegenüber der «NZZ am Sonntag».

Es beeindrucke ihn zudem, wie engagiert seine Bankberater die Gespräche mit der Kundschaft führten, sagte der 60-Jährige weiter.

«Das verdient echte Anerkennung», hauchte er der Belegschaft trotz eines Stellenabbaus sogar neuen Mut ein.

Herzblut für das Geldhaus

«Die neue Credit Suisse gehört zu den global führenden Anbietern im Wealth Management und hat eine sehr starke Position im Schweizer Heimmarkt», machte der neue CS-Konzernchef zudem klar. Neben der Loyalität von Kunden, Aktionären und Mitarbeitern sei auch bei zahlreichen Interessengruppen viel Zuspruch und Herzblut für die systemrelevante CS zu spüren.

Dabei sei der Austausch mit den Kunden nicht immer einfach, ist ihm angesichts der Abflüsse von Spargeldern bei der CS, wegen des Sparprogramms sowie aufgrund der Falschmeldungen über das Geldhaus bewusst.

«Die Reputation der Bank hat in den letzten Jahren gelitten. Deshalb steht für uns die Rückgewinnung der Glaubwürdigkeit, Schritt für Schritt, im Zentrum», führte der Topmanager weiter aus.

Falschmeldungen als Problem

Auch zurückblicken will Körner nicht mehr. «Wenn Sie zielgerichtet nach vorne fahren wollen, dann sollten Sie nicht dauernd in den Rückspiegel schauen», betonte er. Was zähle, sei das Führen der Bank in eine profitable Zukunft.

Was er entschieden bekämpfen will – und dies zeige auch die aktive Kommunikation – seien Falschinformationen. «Heute können Sie irgendwelche Behauptungen über die Sozialen Medien rasend schnell und flächendeckend verbreiten. So gab es auf Twitter komplett falsche Spekulationen zu unserer Kapitalbasis», kritisierte der CEO.

Dies habe im Markt zu Verunsicherung geführt.

Höhere Qualität der Eigenmittel

Das neue Selbstbewusstsein zeigt sich aber noch in einem Punkt, wie muula.ch findet. Die Kapitalerhöhung gehe nämlich laut der CS-Führung nicht gleich wieder für die Verluste drauf, wie Journalisten vermuteten.

«Das ist nicht die richtige Betrachtungsweise», erklärte Körner diesbezüglich. Die Wertberichtigung der Steuergutschrift stünde vielmehr im Zusammenhang mit der Restrukturierung der Investmentbank und da insbesondere mit der Risikoreduktion im Bereich Securitized Products.

Dies führe sofort zu einer Kapitalfreisetzung in etwa gleich grossem Umfang, hiess es weiter. «Insgesamt verbessert sich dadurch die Qualität des Eigenkapital», machte der CS-CEO klar.

Journalisten ohne Wissen

Auch der Einbruch des Aktienkurses in dieser Woche zur Bekanntgabe der neuen Strategie sei keine Überraschung und Missbilligung des eingeschlagenen Weges gewesen. Dies mutmassten zahlreiche Medien diese Woche.

«Mit einer Kapitalerhöhung wird der Besitzanteil der bestehenden Aktionäre verwässert», erklärte Körner die normale Folge der Transaktion. Doch mit dem Umbau forme das Management eine viel stabilere Bank, betonte er selbstbewusst.

30.10.2022/kut.

Die Credit Suisse wird wieder selbstbewusster

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert