Deutschschweizer knausern mit Hilfsbereitschaft

Banknoten von Schweizerfranken in einer Hand vor schwarzem Hintergrund
Viele Schweizer spenden gerne Geld. (Bild: C. Schwarz / unsplash)

Das Spendenvolumen ist zwar mit über 2 Milliarden Franken konstant geblieben. Deutschschweizer geben aber weniger – Romands helfen dagegen mehr.

Die Gesamtspenden der Schweiz betrugen im Jahr 2024 zwar konstant 2,25 Milliarden Franken.

Doch bei näherer Betrachtung passierte unter der Oberfläche viel.

Milliarde in der Deutschschweiz

Von den gespendeten 2,25 Milliarden Franken erhielten Organisationen mit Zewo-Gütesiegel rund 1,503 Milliarden Franken, wie aus der neuesten Spendenstatistik der Stiftung Zewo hervorgeht, die sie in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg jährlich erstellt. 

Und von den 1,503 Milliarden Franken gingen 360 Millionen Franken – also etwas mehr als jeder vierte Spendenfranken – an Organisationen mit Sitz in der Romandie.

Die übrigen 1,130 Milliarden Franken flossen an Hilfswerke in der Deutschschweiz.

Regionale Aufteilung der Spenden
Romands spenden mehr. (Screenshot: muula.ch)

Während die Spendeneinnahmen in der Romandie klar zunahmen, verzeichneten zertifizierte Hilfswerke in der Deutschschweiz im Vergleich zum Vorjahr einen weiteren Rückgang ihrer Spendeneinnahmen und bestätigten den Rückwärtstrend.

Sie blieben aber in Zürich, Basel, Schaffhausen, Davos & Co. weiterhin über den Werten der Coronavirus-Pandemie, wie die Spendenorganisation hervorhob und in der Grafik ersichtlich ist.

Viele Erbschaften

Privathaushalte sind die wichtigste Spendenquelle für Hilfswerke und steuerten in der Deutschschweiz rund 7 von 10 Spendenfranken bei.

Von den 1,130 Milliarden Franken entfielen 585 Millionen Franken auf klassische Spenden und 235 Millionen Franken auf Legate, hiess es weiter.

Die restlichen 310 Millionen Franken stammten von Förderstiftungen, Kirchen, anderen Institutionen oder Unternehmen.

Rund 15 Millionen Franken mehr

In der Romandie stammten rund 6 von 10 gespendeten Franken aus Privathaushalten. Diese machten 2024 rund 175 Millionen Franken aus und sind somit gegenüber dem Vorjahr um 20 Millionen Franken gestiegen.

Während die Legate 40 Millionen Franken betrugen, spendeten Förderstiftungen, Kirchen, andere Institutionen und Unternehmen den Hilfswerken in der Westschweiz 145 Millionen Franken.

Spendenentwicklung der Schweiz seit 2003
Immer mehr Spendeneinnahmen. (Screenshot: muula.ch)

Dadurch ist das Gesamtspendenvolumen an zertifizierte Hilfswerke in der Westschweiz im Vergleich zum Vorjahr um 15 Millionen Franken gestiegen.

In der Romandie ist also mehr Dynamik der Hilfsbereitschaft festzustellen. In der Deutschschweiz sank das Volumen um 20 Millionen Franken.

Allerdings spielt dabei auch die Anzahl der zertifizierten Organisationen eine Rolle. Wie muula.ch berichtete, entzog Zewo einigen Einrichtungen das Gütesiegel.

Ukraine-Krieg als Ausnahme

Insgesamt überstieg das Spendenvolumen aber zum fünften Mal in Folge mehr als zwei Milliarden Franken und lag weiterhin über den Werten der Coronavirus-Jahre 2020 und 2021.

Werde der Rekord von 2,5 Milliarden Franken im Jahr 2022 aufgrund der Ukraine-Spenden als Ausnahme betrachtet, zeige sich über die vergangenen Jahre hinweg ein leicht wachsender Trend, hiess es im neuesten Zewo-Spendenbericht.

Das grundlegende Spendenvolumen habe sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt, was die Hilfsbereitschaft der Schweizer zeigt.

Wachstumstreiber waren dabei höhere Durchschnittsspenden und Beiträge von Förderstiftungen, erklärte die Organisation.

20.09.2025/kut.

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