Deutsche gelangen bei Hotelplan ans Ziel

Logo von Dertour Suisse und Konzernmarken
Dertour kann Hotelplan ohne Auflagen übernehmen. (Bild: PD)

Die Migros legte ihre Reisetochter Hotelplan ins Schaufenster und die Dertour-Gruppe griff zu. Die Deutschen erhalten grünes Licht für Skaleneffekte.

Viele Schweizer Traditionsfirmen gehen an Ausländer.

Von Roll, Swiss, Kuoni sind nur einige Beispiele, wo Deutsche zugegriffen haben. Der Detailhandelsriese Migros wollte seine Reisetochter Hotelplan loswerden – und auch da bekam die deutsche Rewe-Gruppe mit Dertour den Zuschlag.

Wettbewerb funktioniert

Die deutsche Einzelhandelsgruppe Rewe konnte mit dem Zukauf ihr zweites Standbein, das Reisegeschäft, neben dem Detailhandel stärken.

Am heutigen Dienstag gab die Schweizer Wettbewerbskommission Weko bekannt, dass der Deal ohne Auflagen freigegeben worden sei.

Monatelange Detailprüfungen hätten ergeben, dass der Zusammenschluss auf keinem der geprüften Märkte zu einer Beseitigung des Wettbewerbs führe.

Gute Ausweichmöglichkeiten

In einzelnen Märkten gäbe es schon erhöhte Konzentrationen und eine starke Präsenz der beteiligten Unternehmen, hiess es von der Weko.

Allerdings stünden Reisenden zahlreiche Buchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben der klassischen Buchung über Reisebüros oder Reiseveranstalter könnten sie Angebote von Online-Plattformen wählen oder direkt bei Fluggesellschaften oder Hotels buchen.

Dertour selbst freute sich in einem separaten Communiqué und wolle Gästen durch die Übernahme eine noch breitere und attraktivere Auswahl an Reisen und Ferien anbieten.

Zusammen über 150 Reisebüros

Dertour und Hotelplan sind zwei der grössten Reiseveranstalter der Schweiz.

Hotelplan tritt am Markt unter anderem mit den Marken Hotelplan, Migros Ferien, travelhouse und tourisme pour tous auf. Dertour ist in der Schweiz mit den Marken helvetic tours und Kuoni tätig.

Zudem betreiben die zwei Reiseanbieter in der Schweiz gemeinsam über mehr als 150 Reisebüros.

Das Closing der Hotelplan-Übernahme sei nun für Ende der Woche geplant.

Buchungen über KI?

Die Deutschen sehen noch Sinn in einem solchen Geschäftsfeld. Grösse sei ausschlaggebend, um am Markt überleben zu können, hiess es zu den Beweggründen des Zukaufes.

Doch künftig fragen Konsumenten wahrscheinlich eher nur künstliche Intelligenz, wie eine Ferienreise aussehen müsste, und überlassen die Buchung auch gleich noch der KI.

Schweiz zu klein und teuer

Die Frage dabei ist: Wie viel kritische Masse gibt es noch, die über traditionelle Wege ihre Reisen buchen?

Jüngere vertrauen rascher auf neue Technologien, und bis das umschlägt, ergeben Skaleneffekte eben Sinn.

Doch die lassen sich in der kleinen und teuren Schweiz immer weniger realisieren. Daher kaufen immer mehr Ausländer die traditionellen Schweizer Firmen.

26.08.2025/kut.

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