Die Welt des Luxus wird von Rivalitäten geprägt und einer der berühmtesten Konflikte dreht sich um die Handtaschen von Hermès und Chanel. Nun spitzt sich der Streit zu.
Der kontinuierliche Wettstreit zwischen den renommierten Modehäusern Hermès und Chanel um die Vorherrschaft auf dem Markt der exklusiven Handtaschen ist ein faszinierendes Phänomen.
Beide Marken haben ihre ikonischen Modelle, die zu Symbolen für Stil, Handwerkskunst und Prestige geworden sind.
Luxus und Raffinesse
Hermès, mit seiner berühmten Birkin-Tasche, hat einen legendären Ruf in der Modewelt errungen.
Benannt nach der Schauspielerin Jane Birkin, verkörpert diese Tasche Luxus und Raffinesse. Sie zeichnet sich durch meisterhafte Handwerkskunst, hochwertige Materialien und zeitlose Eleganz aus.
Die Birkin-Tasche wird sorgfältig von erfahrenen Handwerkern gefertigt und ist für ihre unverwechselbare Form und ihre ikonischen Verschlüsse bekannt.
Jede Birkin-Tasche wird mit ausserordentlicher Sorgfalt und Hingabe hergestellt, wodurch sie zu einem begehrten Sammlerstück und einem Statussymbol für Modekenner geworden ist.
Zeitlose Eleganz
Chanel hingegen hat mit der Classic Flap Bag eine Ikone geschaffen, die seit Jahrzehnten die Modewelt begeistert.
Diese zeitlose Handtasche, mit ihrem markanten Doppel-C-Verschluss, verkörpert den unverwechselbaren Stil des Hauses Chanel.
Sie wurde erstmals von Coco Chanel selbst entworfen und später von Stardesigner Karl Lagerfeld neu interpretiert.
Die Classic Flap Bag zeichnet sich durch ihre elegante Silhouette, hochwertige Materialien und unverkennbare Details aus. Sie ist ein Symbol für zeitlose Eleganz und wird von Modebegeisterten auf der ganzen Welt geschätzt.
Perfektion bei Qualität
Der Wettbewerb zwischen Hermès und Chanel manifestiert sich in einer Vielzahl von Aspekten.
Beide Marken streben nach Perfektion in Bezug auf Qualität, Handwerkskunst und Innovation.
Sie konkurrieren um die Aufmerksamkeit und Loyalität anspruchsvoller Kunden, die auf der Suche nach exklusiven und einzigartigen Handtaschen sind.
Beide Marken haben eine langjährige Tradition und Expertise in der Herstellung von Luxusartikeln, was ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschafft und ihre Positionen als führende Akteure in der Modewelt festigt.
Dynamik in Modeindustrie
Es ist wichtig zu betonen, dass der Kampf zwischen Hermès und Chanel nicht auf Feindschaft basiert, sondern eben auf der Suche nach Exzellenz und dem Streben nach Innovation.
Beide Marken haben einen eigenen Stil und eine einzigartige Identität, die sie von anderen Luxusmarken abhebt.
Sie inspirieren und beeinflussen sich gegenseitig, treiben die Grenzen der Kreativität voran und schaffen eine ständige Dynamik in der Modeindustrie.
Systematische Preiserhöhungen
Doch nun ist etwas absolut Einmaliges auf dem Markt der Handtaschen passiert, über das sogar das ehrwürdige «Wall Street Journal» am heutigen Samstag berichtete.
Der Preis für eine Chanel Classic Flap ist höher als jener einer Hermès Birkin 25.
Chanel erhöhte nämlich seit der Coronavirus-Pandemie die Preise systematisch.
Während in den USA so eine edle Chanel-Handtasche im Jahr 2019 noch 5800 Dollar kostete, ist der Preis mittlerweile auf 10.200 Dollar angestiegen. Immerhin ein Plus von 75 Prozent.
Schrumpfen des Preispremiums
Während bei Hermès die Birkin in Sonderanfertigungen aus Krokodilleder rund 100.000 Dollar betragen kann, liegt der «normale» Preis einer Birkin 25 Zentimetern bei 10.400 Dollar.
Das heisst, das Preispremium, das Hermès über Jahre über Chanel hatte, ist von 4000 Dollar auf nur noch 200 Dollar geschrumpft.
Zwar sind in Europa, wie in der Schweiz an der Zürcher Bahnhofstrasse, die Preisrelationen noch einigermassen in Ordnung.
Jedoch ist der Aufholeffekt von Chanel unglaublich. Hermès erhöhte die Preise seit der Corona-Pandemie um konservative 6 Prozent, während Chanel unverschämt zulangte und die Verkaufspreise förmlich explodierten.
Steigende Gewinnmargen
Hermès fährt dabei eine Strategie, wie sich auch der Luxusgüterkonzern Richemont um die bedeutenden Marken Cartier, Montblanc & Co. praktiziert.
Die Kundschaft nicht schröpfen, lautet dort die Losung, wie auch muula.ch unlängst über die Erfolgsgeheimnisse der Luxusgüterkonzerne berichtete.
Die Gewinnmargen von Chanel stiegen dagegen von 28 auf 35 Prozent seit der Pandemie.
Das sind nunmehr Niveaus, wie sie auch Richemont kennt.
Spezieller Effekt
Hermès profitiert aber gegenüber Chanel von einem Effekt, der nicht zu verachten ist.
Der Konzern produziert aufgrund der hohen Qualitätsansprüche nur 50.000 Birkin-Taschen jedes Jahr und daher sind die Wartelisten der Kundschaft ewig lang.
Kunden kaufen die Objekte der Begierde daher auf dem Zweitmarkt und meist für den doppelten Preis.
Das ist ein Effekt, den Schweizer Luxusmarken um Rolex und Patek Philippe ebenfalls kennen und noch keine Lösung gefunden haben.
Verschenken von Geld
Geht ein Kunde mit einer nagelneuen Hermès-Handtasche, einer Rolex oder einer Patek Philippe aus dem Laden, kann er diese für den doppelten Preis sofort verkaufen.
Die Birkin 25 werden unmittelbar für 16.000 bis 24.000 Dollar gehandelt. Im Prinzip verschenken die Luxusgüterkonzerne regelrecht Geld.
Aber das ist bewusst so gemach, weil die Objekte der Begierde so noch wertvoller sind. Aber sogar für Anleger ist dieses Phänomen interessant.
Unwiderstehliche Anziehungskraft
Doch bei Chanel ist das überhaupt noch nicht der Fall.
Auf dem Zweitmarkt werden die Classic Flag Bags laut Analysen mit einem deutlichen Preisabschlag gehandelt.
Im Prinzip ist die Luxuswelt damit also doch in Ordnung und ein wirklicher Kampf in der glamourösen Welt der Luxusmarken um die Handtaschen-Giganten existiert (noch) nicht.
Eines steht jedoch fest: Der Luxusmarkt wird immer von den visionären Designs und der unwiderstehlichen Anziehungskraft dieser beiden Giganten geprägt sein.
20.05.2023/kut.
