Deckungsgrade von Pensionskassen gehen zurück

Ein älteres Paar an einem See vor Bergen
Viele Pensionäre setzen auf einen gemütlichen Ruhestand mit Bergblick. (Bild: M. Harlynking / unsplash)

Die Entwicklung an den Kapitalmärkten gleicht einer wilden Achterbahnfahrt. Dies trübt auch die Widerstandskraft von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen.

Im zweiten Quartal ging es an den Börsen auf und ab.

Vom Einbruch nach der Ankündigung von US-Strafzöllen erholten sich die Finanzmärkte nur wenige Tage später wieder kräftig.

Niedrigzinsen belasten

Geopolitische Spannungen mit Russland und in Nahost verstärkten in den vergangenen Monaten aber die Volatilität an den Kapitalmärkten.

Hinzu kommt, dass die Schweizerische Nationalbank SNB ihren Leitzins wieder auf null gesenkt hat, was für Vorsorgeeinrichtungen eine weitere Herausforderung darstellt.

Kapitalanlage minimal im Plus

Doch von der hohen Volatilität der vergangenen Monate liessen sich die Schweizer Pensionskassen nur wenig beeindrucken.

Im 2. Quartal lagen laut einer Analyse der Zürcher Kantonalbank ZKB die vermögensgewichteten Renditen bei –0,1 Prozent.

Über das erste Semester 2025 gerechnet lag die Performance der Vorsorgeeinrichtungen bis Ende Juni mit 0,1Prozent nur marginal im Plus.

Rohstoffwerte brechen ein

Über das erste Halbjahr 2025 zahlten sich die Anlagen in Schweizer Aktien mit 6,9 Prozent sowie Immobilien Schweiz mit einem Plus von 2,1 Prozent aus, hiess es im Swisscanto-Pensionskassen-Monitor.

Schlusslichter bildeten über die vergangenen sechs Monate erneut die Anlageklassen Rohstoffe und Obligationen Welt ungehedged mit –7,2 Prozent respektive –5,8 Prozent.

Staat schiebt Risiken vor sich her

Der geschätzte Deckungsgrad der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen ging gleichzeitig zurück und notierte bei 115,9 Prozent.

Für öffentlich-rechtliche Pensionskassen mit Vollkapitalisierung resultiert per 30. Juni 2025 ein Deckungsgrad von 110,3 Prozent.

Entwicklung der Deckungsgrade Schweizer Pensionskassen

Die öffentlich-rechtlichen Kassen mit Teilkapitalisierung kamen lediglich auf 88,7 Prozent und sind damit problematisch.

Der Schweizer Staat schiebt gigantische Risiken vor sich her.

Rund 20 Prozentpunkte weniger

Von den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen verfügten per Ende Juni aber 63,8 Prozent über eine gute Deckung von 115 Prozent und mehr.

In den ersten drei Monaten 2025 lag der auf den Vorjahreszahlen hochgerechnete Wert allerdings noch bei 81,8 Prozent.

Dies zeigt, dass es bei der Kennzahl auch bei den Privaten markant nach unten geht.

Sinkende Widerstandskraft

Nachdem im Vorquartal noch alle privatrechtlichen Pensionskassen mindestens einen Deckungsgrad von 100 Prozent aufgewiesen hatten, befinden sich nunmehr bereits 0,8 Prozent der privaten Vorsorgeeinrichtungen wieder unter dieser magischen Schwelle.

Geht es weiter auf und ab an den Kapitalmärkten, dürften die Werte für die Widerstandskraft der Pensionskassen rasch schlechter werden.

05.08.2025/kut.

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