Das Sommertheater der Schweizer Regierung

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Sich gegenseitig wärmen. (Bild: Peter Seelbach / pixabay)

Die Schweiz hat die Energie-Krise als Thema entdeckt. Dabei geben die Politiker nicht nur absurde Ratschläge zum Energiesparen, sondern auch das kopflose Handeln des Staates wird klar.

In der Schweiz überschlagen sich aktuell die Medien mit Meldungen zum Energiesparen. Mit von der Partie sind auch Politiker, denen es an Kreativität kaum fehlt, um ins Rampenlicht zu geraten.

Dabei schoss Umweltministerin Simonetta Sommaruga praktisch den Vogel ab, in dem sie gegenüber «20 Minuten» erklärte, dass die Bürgerinnen und Bürger im Winter eigentlich nicht heizen bräuchten, sondern sich einfach gegenseitig im Bett wärmen sollten.

Abzocke mit den Preisen

Andere Tipps waren von banaler Natur, dass das Volk eher duschen statt baden sollte und die Leute gefälligst mit Deckel zu kochen hätten, damit weniger Energie verbraucht werde.

Als ein Journalist dann auf der Medienkonferenz mit Bundesrätin Sommaruga und Bundesrat Guy Parmelin fragte, ob die infantile Sprache bei den Tipps extra so gewählt worden sei, damit man das Volk wie Kinder behandle, wusste keiner der Anwesenden etwas zu antworten.

Natürlich fehlt von der Politik auch der Vorwurf an die Stromkonzerne nicht, dass sie die Situation ausnutzten, und das Volk mit hohen Energiepreisen belasten würden. Die Gewinne, die aktuell aufgrund der hohen Verkaufspreise entstehen, sollten möglichst schnell abgeschöpft werden, hiess es mancherorts.

Staat als Hauptdarsteller

Doch halt – neben all den Tipps fängt genau da das Sommertheater so richtig an. Gehören die Energiefirmen nicht praktisch fast alle direkt oder indirekt dem Staat? Axpo & Co. sind zu 100 Prozent in Besitz der Kantone oder anderer staatlicher Stromfirmen.

Da ist es nur zu lustig, zu sehen, dass genau diese Firmen das Volk über den Tisch ziehen und die Politik da nun eingreifen will.

Am Sonntag meldeten sich sogar die Kantone bei «Le Matin Dimanche» zu Wort, dass sie in die Massnahmen des Bundes zum Energiesparen unbedingt einbezogen werden sollten. Dies wäre ohnehin dringend nötig, denn die Energiewerke gehören meist den Kantonen, Städten beziehungsweise den Gemeinden.

Hand in Hand mit Ausland

Und gerade bei Axpo wird das staatliche Handeln noch absurder. Der Energiekonzern verteidigte sein Vorgehen, in Deutschland sogar Hilfsgelder legal in Anspruch nehmen zu dürfen, wie etwa «Nau.ch» berichtete. Die Schweizer Staatsfirmen luxen da anderen Staaten in der Energie-Krise also sogar Subventionen ab.

Wenn man auf Sommarugas Ausführungen blickt, gehen die Staatsdiener quasi mit ausländischen Beamten einfach ins Bett und wärmen sich gegenseitig.

05.09.2022/kut.

Das Sommertheater der Schweizer Regierung

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