d’Arenberg koppelt Tradition über 100 Jahre an Innovation

The Cube auf dem Weingut d'Arenberg in Südaustralien
«The Cube» auf dem Weingut d’Arenberg in Südaustralien (Bild: muula.ch)

Traditionsfirmen müssen sich ständig neue Sachen überlegen. Einen cleveren Weg zeigt das Weingut d’Arenberg im australischen McLaren Vale.

Australien hat viele Qualitätsweine zu bieten.

Darunter befinden sich auch die Produkte vom Weingut d’Arenberg, die man sofort am roten Balken auf den Etiketten als Markenzeichen erkennt.

Korbpressen und Nachhaltigkeit

Die Produkte mit besonderem Fokus auf Shiraz und Grenache spiegeln die komplexen Aromen Südaustraliens und feinen Tanninstrukturen wider.

Der Weinproduzent d’Arenberg setzt auf traditionelle Herstellungstechniken, wie Korbpressen und Fussstampfen, sowie Nachhaltigkeit und stellt damit sicher, dass der Charakter jedes Weinbergs im Endprodukt erkennbar ist.

Viele Weine sind ungefiltert.

Skurrile Namen als Idee

Seit seiner Gründung im Jahr 1912 durch die Familie Osborn hat das Weingut in der Nähe der Metropole Adelaide unter vier Generationen der Familienführung stetig an Bedeutung gewonnen.

Heute leitet es Chester Osborn und hat eine Perle aus diesem Familienbetrieb gemacht.

Dabei geben die guten Tropfen um Weiss-, Rosé und Rotweine als Verkaufsidee nicht nur mit skurrilen Namen von sich reden, sondern räumen regelmässig Auszeichnungen ab.

Weine von d'Arenberg
Bild: muula.ch
Weine von d'Arenberg
Markenzeichen von d’Arenberg. (Bild: muula.ch)
Weine von d'Arenberg
Bild: muula.ch

Beim Ausbau der Weinberge in den 1980er Jahren setzten die Osborns auf Tradition und rodeten die Buschrebe Grenache nicht.

Damit zählen sie nunmehr fast zum einzigen Ort, wo diese Trauben in der Region überhaupt noch angebaut werden.

Eindrücklich heisst der Wein folgerichtig «Custodian», also Hüter dieser Traubensorte.

Meiden des Barossa Valleys

Wer sich nun in der südaustralischen Gegend um Adelaide befindet und nicht unbedingt zur bekannten Weinregion Barossa Valley will, die von chinesischen Reisegruppen meist völlig überlaufen ist, der sollte in das kleinere McLaren Vale fahren.

Zahlreiche Tourenanbieter holen die «Weinschmecker» sogar direkt mit dem Bus an ihren Hotels in Adelaide ab und fahren stundenlang über die verschiedenen Weingüter.

So kann man die Weine probieren und muss sich nicht um das Fahren kümmern.

Verkauf des Weingutes

Im McLaren Vale haben Schweizer auch Interesse. So kaufte Thomas Schmidheiny das Weingut Chapel Hill, auf dem es eine richtige Kapelle gibt und daher der Name rührt. Es liegt ganz in der Nähe von d’Arenberg.

Chapel Hill von Schmidheiny
Bild: muula.ch

Schmidheiny hat das Weingut aber laut neuesten Informationen zu seiner Beteiligungsfirma Parmafix in Rapperswil-Jona wieder verkauft.

Komplexes Gebäude als Symbol

Im McLaren Vale ist d’Arenberg allerdings schon etwas Besonderes, denn das Weingut fällt nicht nur durch spritzige Namen der Weine, sondern auch durch ein beeindruckendes Gebäude, dem Cube, auf.

Haben traditionelle Weinproduzenten nämlich kein imposantes Produktionsgebäude, können sie, wie die Osborns, auch auf Innovation mit moderner Architektur setzen.

«The Cube» auf dem Weingut d'Arenberg
Inside «The Cube». (Bild: muula.ch)
Ausblick vom «The Cube» auf das Weingut d'Arenberg
Ausblick vom «The Cube». (Bild: muula.ch)

Inspiriert von den Komplexitäten und Rätseln der Weinherstellung, beherbergt der verschachtelte Cube seit 2017 einen Verkostungsraum, ein Museum und eine Kunstgalerie.

Besucher können auch die atemberaubende Aussicht auf McLaren Vale geniessen, Rundflüge machen, an Weinproben teilnehmen und sogar ihre eigenen Weine selbst mischen​, was wirklich viel Spass macht.

Die Selbstkreationen können sie sogar mit nach Hause nehmen.

Sattes Rubinrot

Zu beachten ist allerdings für Reisen aus Europa, die vornehmlich zur kühleren Jahreszeit erfolgen, dass dann in Australien absoluter Hochsommer herrscht.

Die hervorragenden, aber schweren Rotweine mit satten Rubinrot von d’Arenberg machen bei 30 bis 35 Grad an trockenen Aussentemperaturen meist nicht so viel Freude, weshalb man die Spitzenprodukte eher zu Hause geniesst.

Topqualität für wenige Dollar

Und noch einen Tipp gibt muula.ch mit auf den Weg.

Die Weingüter verlangen in Australien grösstenteils für die Probe der besseren Produkte 5 oder 10 Dollar an «Schutzgebühr», damit Säufer nicht zu viel von den teureren Sachen probieren.

Für Feriengäste aus Europa lohnt sich es aber meist, diese Fee zu zahlen und dann an die deutlich besseren Produkte zu gelangen, die es in der Heimat oftmals nicht gibt, weil sie auf Flaschenpreise von mehreren hundert Franken kämen und damit reine Nischenprodukte sind.

Moderner Touch für reiches Erbe

d’Arenberg verkörpert zusammenfassend das Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation.

Das Weingut bietet seit über 100 Jahren in Südaustralien brillante Weine mit Fruchtaromen, die sowohl das reiche Erbe vom McLaren Vale ehren als auch auf die Zukunft der Weinherstellung hinweisen.

Der d’Arenberg Cube und die vielfältige Auswahl an Weinen sowie Vor-Ort-Erlebnissen machen das Weingut quasi zu einem Muss für Weinliebhaber. Einfach clever.

09.06.2024/kut.

d’Arenberg koppelt Tradition über 100 Jahre an Innovation

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