Coop hüpft nur auf der Stelle

Coop-Logo auf dem Hauptsitz in Basel
Seit Jahren kommt Coop kaum vom Fleck. (Bild: muula.ch)

Der Detailhändler Coop hat 2024 zwar den Gewinn ein wenig erhöht. Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt aber, wie schwierig das Business ist.

Der Detailhandelsriese Coop hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar den Gewinn um 1,7 Prozent auf 585 Millionen Franken gesteigert.

Sinkende Marge

Dies sei trotz Investitionen in attraktive Preise gelungen, hob die Gruppe am heutigen Dienstag anlässlich der Präsentation ihrer Resultate für 2024 hervor.

Doch eigentlich kommt das Unternehmen kaum vom Fleck.

Wie schwierig das Geschäften dabei ist, geht aus dem genauen Zahlenkranz hervor. Eigentlich sank die Gewinnmarge unlängst auf 1,7 Prozent und stagniert dort seit Jahren.

Kennzahlenübersicht Coop
Während der Corona-Pandemie hatte Coop höhere Gewinnmargen. (Screenshot: muula.ch)

Der operative Gewinn auf Stufe Ebit kommt nur auf 2,6 Prozent – zum Vergleich, die Ems-Chemie-Gruppe erwirtschaftete bei dieser Kennzahl zehnmal mehr und erreichte rund 27 Prozent.

Gewiss, der Detailhandel ist ein margenschwaches Geschäftsfeld und Coop ist letztlich eine Genossenschaft. Doch Coop müsste viel dynamischer agieren.

Sinkflüge über Sinkflüge

Die Nettoumsätze nach einzelnen Geschäften zeigen beispielsweise, wo die Hauptprobleme liegen.

Coop Pronto im Sinkflug, Jumbo im Sinkflug, Fust im Sinkflug, Livique im Sinkflug und Coop City sowie Coop Vitality jeweils nur leicht über dem Vorjahr.

Nettoerlöse der Einzelgeschäfte bei Coop
Viele Umsätze gehen zurück. (Sceenshot: muula.ch)

Die Fachformate verloren innerhalb nur eines Jahres über 200 Millionen Franken an Umsatz. Analog zum Konkurrenten Migros muss sich das Coop-Management diesbezüglich etwas einfallen lassen.

Offenbar kommt dieses Verkaufskonzept bei der Kundschaft immer weniger an.

Falsche Zuwachsrate bestätigt

Wie schwierig es ist, eine so grosse Gruppe zu steuern, zeigt zudem eine Kennzahl.

Die Online-Umsätze mit coop.ch seien im vergangenen Jahr um 8,7 Prozent gestiegen, hatte der Detailhändler unlängst bekanntgegeben. Das war die gleiche Zuwachsrate wie 2023, was fast nicht sein kann.

Doch ein Mediensprecher bestätigte die Zahl gegenüber muula.ch extra nochmal.

Nun sieht man am Zahlenwerk, dass die Werte eigentlich nur ungefähr stimmen. Im Communiqué bestätigt Coop abermals die Steigerungsrate von 8,7 Prozent auf 341 Millionen Franken.

Starker Personalaufbau

Per Ende 2024 beschäftigte Coop insgesamt 97.040 Mitarbeiter. Dies entspricht einer Zunahme von 1197 Beschäftigten, davon 793 in der Schweiz.

Die Zuwachsrate betrug damit 1,2 Prozent beim Personal, aber die Umsätze der Gruppe stiegen, wie von muula.ch bereits gemeldet, bloss um 0,56 Prozent.

Da stimmt die betriebswirtschaftliche Dynamik ganz und gar nicht.

18.02.2025/kut.

Coop hüpft nur auf der Stelle

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