Coop erhöht die Preise zu wenig

Ein Supermarkt von Coop mit Personen
Die Umsätze des Detailhandels von Coop stagnieren. (Bild: PD)

Der Detailhändler Coop hat im Jahr 2023 zwar eine Umsatzsteigerung erzielt. Das Wachstum ist bis auf wenige Bereiche aber viel zu gering.

Der Detailhändler Coop hat am heutigen Donnerstag überraschend die Umsatzsteigerungen für das vergangenen Geschäftsjahr bekanntgegeben. Das Plus bei den Einnahmen überrascht im Vergleich mit der Teuerung allerdings. Es gibt aber auch Lichtblicke für das Unternehmen.

Null-Wachstum sticht heraus

Die Coop-Genossenschaft steigerte die Einnahmen insgesamt um 1,4 Prozent auf 34,7 Milliarden Franken, wie es in einem Communiqué hiess. Der Detailhandel erzielte dabei rund 19,9 Milliarden Franken an Netto-Erlösen und stagnierte damit auf dem Niveau von 2022.

Angesichts vieler Preiserhöhungen und der vorhandenen Teuerung stellt dieses Null-Wachstum einen Rückschlag dar. Im Prinzip erhöhte Coop die Verkaufspreise über alles gesehen viel zu wenig, obwohl es teilweise um über 20 Prozent nach oben ging, wie muula.ch über die Gierflation in der Schweiz berichtete.

Die Inflation wird in der Schweiz für 2023 bei rund 1,4 Prozent erwartet. Insofern müssten die Verkäufe bei Coop auch mindestens um diesen Betrag steigen, um real nicht zurückzufallen.

Fitnesstrend wirkt positiv

Im Detailhandel ohne Treibstoffe stiegen die Coop-Nettoerlöse immerhin um 1,0 Prozent. Im Grosshandel und der Produktion legten die Einnahmen um 3,8 Prozent zu, wie es weiter hiess.

Allerdings ist auch dies ein Rückschlag, denn im Geschäftsjahr 2022 waren hierbei die Nettoerlöse um 14,6 Prozent auf 15,7 Milliarden Franken gestiegen.

Update Fitness eröffnete 2023 bereits das 74. Fitnesscenter und weist eine markante Umsatzsteigerung von 33,4 Prozent auf. Die Bereiche Gastronomie / BâleHotels legten mit einem Wachstum von 12,8 Prozent überdurchschnittlich zu, hiess es wenigstens zu den positiven Effekten in 2023.

Im Vorjahr gab es im Communiqué dazu allerdings keine Angaben – man könnte den Eindruck gewinnen, der Hauptkonkurrent von Migros pickt bei den Meldungen einfach irgendwelche positiven Kennzahlen heraus.

Internet-Boom vorbei

Der Online-Handel schwächelte bei Coop jedenfalls. Während es 2022 in diesem Bereich um hohe 33 Prozent auf fast 5 Milliarden Franken nach oben ging, stiegen die Erlöse im Jahr 2023 nur um rund 8 Prozent auf 5,3 Milliarden Franken.

Der Online-Supermarkt «Coop.ch» wuchs bloss um 8,7 Prozent, was in Zeiten des Internethandels & Co. eigentlich ebenfalls keine Glanzleistung darstellt.

Wenn die Kundschaft dort etwa Produkte orderte, die eigentlich Preiserhöhungen von zehn Prozent und mehr erfahren haben, ging es real für Coop im Online-Geschäft nach unten.

Zugeknöpfte Aussichten

Wie der weitere Ausblick aussieht, verschweigt Coop diesmal in der Medieninformation.

Im Vorjahr hatte der Detailhändler im Communiqué «mit einem stabilen Ergebnis für das Geschäftsjahr 2022» gerechnet.

Diesmal fehlen solche Angaben für das Geschäftsjahr 2023 – und jeder kann sich angesichts hoher Kostensteigerungen & Co. wohl ausmalen, warum.

Mehr Details will Coop erst Mitte Februar verraten.

04.01.2023/kut.

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