Clariant macht weitere Milliardenforderung publik

Logo von Clariant vor einem Firmengebäude im Kanton Baselland
Clariant hat erneut gegen Schadenersatzforderungen zu kämpfen. (Bild: PD)

Die Konkurrenz macht den Konzern Clariant fertig. Nach Hunderten von Millionen an Währungsverlusten kommt nun die nächste Hiobsbotschaft.

Der Basellandschaftliche Konzern Clariant kommt nicht zur Ruhe.

Der Hersteller von Spezialchemie ist erneut in Schadenersatzklagen in Milliardenhöhe involviert.

EU büsste Kartell

Zwei Schadensersatzansprüche seien gegen Clariant und drei weitere Unternehmen von MOL Petrolkémia und Slovnaft sowie Braskem eingegangen, teilte Clariant am heutigen Montag mit.

Bei einem Gericht in München D seien Die Klagen Schäden in Höhe von rund 548 Millionen Euro beziehungsweise 402 Millionen Euro im Zusammenhang mit einer Verletzung des Wettbewerbsrechts auf dem von der EU-Kommission im Juli 2020 sanktionierten Markt für Ethylen angemeldet worden, hiess es weiter.

Clariant wies die Forderungen zurück und erklärte, der Konzern werde sich entschieden dagegen wehren.

Keine Marktauswirkungen?

Der Spezialchemie-Konzern aus Muttenz BL hatte zwar zusammen mit Orbia, Celanese und Westlake ein Kartellvergehen eingeräumt und auch eine Busse von 155,8 Millionen Euro an die EU-Kommission bezahlt.

Allerdings habe Clariant gewisse Beweise, die belegten, dass das Fehlverhalten keine Auswirkungen auf den Ethylen-Markt gehabt habe, hiess es zur Verteidigung.

Es ist nicht die erste Klage in diesem Zusammenhang gegen die Baselbieter.

Wie muula.ch berichtete, reichten andere Konzerne um Shell, BASF, TotalEnergies, Dow, OMV oder LyondellBasell bereits Klageschriften in Milliardenhöhe ein.

Clariant wird von Konkurrenten regelrecht in die Mangel genommen.

Pechsträhne reisst nicht ab

Generell läuft es seit einigen Jahren bei Clariant nicht gut und dies betrifft keinesfalls nur den Ethylen-Kartellfall.

Eine Whistleblower-Affäre hatte Missstände in der Buchhaltung aufgedeckt, bei der Manager ihre Boni in die Höhe treiben wollten und Strafen nach sich zogen.

Ein Verkauf eines Grundstücks in Frankfurt, der Millionengewinne bringen sollte, schlug dann auch noch fehl.

Und vor wenigen Tagen veräusserte Clariant seine Aktivitäten in Venezuela für nur 1,8 Millionen Dollar.

Mit dem Abgang von Clariant Venezuela fielen aber angesammelte Währungsverluste von 236 Millionen Franken an, welche die Erfolgsrechnung 2025 nach IFRS belasten werden.

22.12.2025/kut.

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