Christoph Blocher will die UBS zerschlagen

Alt-Bundesrat Christoph Blocher
Christoph Blocher nennt die Dinge gerne beim Namen. (Bild: René + Elisabeth Bühler)

Für SVP-Doyen Christoph Blocher ist die UBS nach der Fusion mit der CS für die Schweiz zu gross. Dabei spielt das Risikomanagement des Landes eine Rolle.

Die Grossbank UBS stellt nach der Notfusion mit der Krisenbank Credit Suisse (CS) eine viel zu grosse Gefahr für die Schweiz dar.

Dieser Meinung ist zumindest Alt-Bundesrat und SVP-Chefstratege Christoph Blocher und dies änderten auch höhere Kapitalpuffer nicht.

In zwei Aktien splitten

«Wenn etwas ‚too big to fail‘ ist – das heist zu gross um zu sterben -, dann muss es weniger ‚too big‘, also kleiner, gemacht werden», sagte der 85-Jährige in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».

Dies könnte durch Aufteilung oder Verkauf von Geschäftsteilen geschehen, hiess es weiter.

Man könnte den bisherigen Aktionären der UBS aber auch zwei Aktien geben – eine für die UBS Schweiz und eine für die UBS Amerika, erklärte der konservative Unternehmer und einstige Toppolitiker der Schweiz.

Milliardenabschreiber brach CS das Genick

Als Grund für die Massnahme gab Blocher die Expansion in Amerika um First Boston, DLJ und Paine Webber an.

«Erstens waren die Probleme der Schweizerischen Grossbanken eine Folge ihrer amerikanischen Geschäfte», hob er hervor.

«Zweitens weiss ich aus erster Hand: In der Summe haben die Schweizer Grossbanken in Amerika überhaupt nie Geld verdient», hiess es weiter.

Auch mehr Eigenkapital oder höhere Staatshilfe bei der Liquidität könnten die Risiken für die Schweiz nicht beheben.

Bei der CS funktionierten die Regeln trotz massiv ausgebauter Bankenkontrolle durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma nicht, kritisierte Blocher immer mehr Regulierung.

Wie muula.ch berichtete, lag die Ursache des Untergangs der CS in einem Milliardenabschreiber in den USA genau bei den genannten Akquisitionen.

Rechtlich sauber getrennt

Eine amerikanische Bank sei auch keine Schweizer Bank, die einfach 5000 Kilometer weiter westlich gleich arbeite wie an der Zürcher Bahnhofstrasse, begründete Blocher seine Ansicht.

«Tradition der Schweizer Banken ist, dass sie sicher und seriös das Geld ihrer Sparer anlegen», so der SVP-Doyen. In den USA gehe es mehr um das Investmentbanking.

Die US-Gesellschaft stehe nach der Aufspaltung unter amerikanischem Recht und sie müsste kein zusätzliches Eigenkapital schaffen, falls es die USA nicht verlangten.

Die Schweizer Bank funktioniere nach Schweizer Recht und die Schweizer müssten nicht mehr für Amerika haften, so die Vorstellungen des SVP-Doyen.

Warnung vor Brüssel?

Bei der UBS-Frage gehe es um die Selbstbestimmung und die Souveränität der Schweiz, erklärte Blocher zur Situation.

Damit dürfte gemeint sein, dass dem Land im Krisenfall bei der UBS nur noch die Europäische Union (EU) zur Hilfe eilen könne.

Die Schweiz müsse ihre Zukunft jedoch selbst bestimmen können, so der Alt-Bundesrat gegenüber der «SonntagsZeitung».

Sowohl die UBS im Jahr 2008 als auch die CS im Jahr 2023 mussten mit Staatshilfe gerettet werden. Nun habe die Schweiz mit der fusionierten UBS ein noch grösseres Problem, warnte Blocher.

23.11.2025/ena.

Christoph Blocher will die UBS zerschlagen

One thought on “Christoph Blocher will die UBS zerschlagen

  • November 23, 2025 at 1:46 p.m.
    Permalink

    Die Schweiz ist einfach zu klein für die UBS. Die UBS ist eine «Global systemrelevante Banken» (G-SIB), und zwar bezüglich der Systemrelevanz Nummer 7 von 29 G-SIBs. Sie darf nie untergehen, weil sonst das globale Finanzsystem kollabieren könnte. Die Schweiz ist mit einer jährlichen Wirtschaftsleistung von rund 50 Prozent der UBS-Bilanzsumme viel zu klein um dieses Risiko zu tragen. Keine andere der 29 G-SIBs ist im Vergleich zum Heimatland so gross. Die Schweiz muss die UBS zum Auswandern motivieren, am einfachsten mit sehr hohen Eigenmittelanforderungen.

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