Die Schweiz hat ein neues Mitglied der Landesregierung gewählt. Die Schweizer Bauern dürfte es freuen.
Die Schweizer Landesregierung ist der ökonomische Verstand nunmehr völlig abhandengekommen. So könnte man die Wahl des neuen Bundesrates durch die vereinigte Bundesversammlung am Mittwoch auch bezeichnen.
Doktor der Wirtschaft
Aus Volkswirt wird Landwirt und vielen dämmert im Land noch gar nicht, warum die grösste Schweizer Partei, die SVP, noch so gerne geschlossen hinter dem Basler SP-Politiker Beat Jans steht.
Ein Doktor der Wirtschaftswissenschaften, der noch ein Gastjahr am Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archiv verbracht hat, wird per des Jahres die Schweizer Regierung verlassen. Es ist Alain Berset und diese Angaben gehen aus seinem Lebenslauf hervor.
Er studierte zwar Politikwissenschaften an der Universität Neuenburg, doch er doktorierte im Jahr 2005 in Ökonomie.
Steht Landwirten nahe
Der SP-Politiker Jans machte dagegen das Diplom als Agrotechniker am Technikum für tropische Landwirtschaft und später das Diplom als Umweltnaturwissenschaftler an der ETH Zürich.
Im weitesten Sinne steht er also der Landwirtschaft nahe. Dies ist genauso wie Wirtschaftsminister und SVP-Bundesrat Guy Parmelin, der Weinbauer ist.
Finanzministerin übersetzt
Man kann zwar darüber geteilter Meinung sein, wie viel ökonomische Vernunft mit Berset den Bundesrat verlässt. Jedoch schaut man auf die anderen Mitglieder der Schweizer Landesregierung, so läuft es Wirtschaftsexperten kalt den Rücken hinunter.
Aussenminister Ignazio Cassis ist Arzt und war im Bereich von Krankenkassen tätig. Die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter ist Dolmetscherin und Übersetzerin sowie Mittelschullehrerin.
Bei ihr darf man getrost sagen, dass die Jahresabschlüsse der Krisenbank Credit Suisse mit Finanzderivaten & Co. zwar vielleicht übersetzt, aber von ihr kaum verstanden werden können.
Recht, Soziales und Agronom
Verteidigungsministerin Viola Amherd aus dem Wallis ist eigentlich Anwältin sowie Notarin und hat somit auch nur wenig Wirtschaftsverständnis.
Die linke Ministerin und SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ist Sozialarbeiterin und wird laut einer Medienmitteilung des Bundes vom Donnerstagabend überraschend Innenministerin ab Januar 2024 sein. An den Neuen entfällt somit das Justizministerium mit dem unbeliebten Asyldossier.
Der jüngst in den Bundesrat gewählte SVP-Politiker und Umwelt- sowie Energieminister Albert Rösti ist Agronom.
Die Welt ist komplizierter geworden und vieles dreht sich um Finanzen. Bei der Schweizer Landesregierung verschwindet aber das Wissen über Ökonomie. Kritische Stimmen sagen allerdings, dass dies gar keine Rolle spiele.
Die Welt wird es bald sehen.
14.12.2023/kut./Meldung am Ende mit neuer Departementverteilung ergänzt