Bund gibt 30 Prozent mehr für Winterstrom-Reserve aus

Eine Talsperre von oben zur Gewinnung von Wasserenergie
Die Gewinnung von Hydroenergie hat in der Schweiz eine grosse Bedeutung. (Bild: D. Meyers / unsplash)

Die Schweiz will für den nächsten Winter genügend Strom haben. Die Beamten kauften diesen nun zu einem relativ hohen Preis ein.

Innerhalb weniger Tage hat der Bund deutlich mehr Geld seiner Bürger für die Winterstrom-Reserve ausgegeben.

Die Schweiz strebt ein Gesamtvolumen von ungefähr 300 Gigawattstunden (GWh) an Energiespeicher für die Wintermonate an und Swissgrid kauft diesen Vorrat ein.

Millionen bezahlt

Die zweite Runde der Ausschreibung für die Wasserkraftreserve für den Winter 2024/2025 sei am Donnerstag mit Geboten von 82 GWh abgeschlossen worden, teilte die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom mit.

Die Kosten für diese zweite Tranche des Notvorrates hätten aber 5,6 Millionen Euro betragen, hiess es weiter.

Vor wenigen Tagen hatte Swissgrid die erste Teilmenge im Umfang von 63 GWh für 3,3 Millionen Euro beschafft, wie muula.ch berichtete.

Mit dem grösseren Einkaufsvolumen zahlt der Bund jedoch fast 30 Prozent mehr dafür.

Gestaffelter Einkauf

Insgesamt waren laut dem Communiqué 93 Gebote mit total 443 GWh von unterschiedlichen Anbietern eingereicht worden.

Die anvisierten 300 GWh hätten die Schweiz also auch voll in einem Zug kaufen können – es gab ja noch 9 Gebote mehr.

Doch der Bund teilt die Beschaffung der Winterstrom-Reserve in Tranchen auf, damit ein Durchschnittspreis entsteht und die Schweiz allfällige Preisausschläge am Markt möglichst umgeht.

Erhöhung des Preises

Wie gut dies innerhalb nur weniger Tage gelingt, zeigte nunmehr diese zweite Tranche.

Die Ausgaben für die Bürger – denn das Geld kommt über einen Zuschlag auf die Stromrechnung aller Schweizer Haushalte – stiegen um fast 30 Prozent.

Der Durchschnittspreis für die zugeschlagene Menge Energie lag diesmal bei 68,2 EUR/MWh. In der ersten Teilausschreibung betrug der Durchschnittspreis 53,17 EUR/MWh.

Besseres Händchen gewünscht

Die Erhöhungen liessen sich durch die Preiserwartungen am Strommarkt erklären, hiess es lapidar von der ElCom. Wie lukrativ dies für die Firmen ist, zeigt sich an der Zahl der Bieter.

Im ersten Fall hatten sich gleich mehrere Anbieter mit 105 Geboten über total 492 GWh beteiligt.

Bleibt zu hoffen, dass die Übertragungsnetzbetreiberin Swissgrid für den Rest der Wasserkraftreserve bis Ende September 2024 ein besseres Händchen aufweist.

16.08.2024/kut.

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