Besserung der Finanzlage bei Schweizer Pensionskassen

Eine Hand wirft Geld in einen Spartopf für die Pension
Schweizer Arbeitnehmer legen viel Geld für die Pensionierung zur Seite. (Bild: M. Hassan / pixabay)

Die Situation bei Vorsorgeeinrichtungen hat sich im ersten Semester zwar positiv entwickelt. Doch eine Entspannung der Lage ist kaum Sichtweite.

Die Deckungsgrade der Vorsorgeeinrichtungen haben sich nach einer Besserung im Jahr 2024 weiter erholt.

Die Werte beim Verhältnis des Vorsorgevermögens zu den Verpflichtungen waren per Ende 2024 im Durchschnitt um 4,4 Prozentpunkte auf 114,7 Prozent gestiegen.

Fast 1000 Milliarden unter Beobachtung

Sie legten per Juni 2025 weiter auf 116,4 Prozent zu, wie die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge OAK BV am heutigen Dienstagnachmittag bekanntgab.

Gemäss Hochrechnungen der Behörde erzielten die Pensionskassen eine durchschnittliche Performance von 2,0 Prozent. Die Netto-Vermögensperformance lag 2024 aber bei 7,4 Prozent.

Das Monitoring der OAK BV basiert auf Daten von 1237 Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie und ohne Vollversicherungslösung mit Vorsorgekapitalien von rund 907 Milliarden Franken.

Insofern ist es sehr aussagekräftig.

Mehr Unterdeckungen

Die positive Entwicklung an den Finanzmärkten habe dazu geführt, dass sich der Deckungsgrad der Vorsorgeeinrichtungen mehrheitlich günstig entwickelte, hiess es zu den Hintergründen.

Der Anteil der Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung, also wo die Verpflichtungen höher sind als das Vorsorgevermögen, sei auf einem tiefen Niveau geblieben, erklärte die OAK BV.

Entwicklung der Deckungsgrade von Pensionskassen

Dabei verschweigt die Behörde aber, dass sich der Anteil verschlechtert hat und von 0,8 auf über 1,0 Prozent gestiegen ist. Was genau vorgefallen ist, erklärten die Oberwächter nicht.

Mehr als die Hälfte aller Pensionskassen wiesen aber nunmehr Deckungsgrade zwischen 110 und 120 Prozent auf.

Über 30 Prozent aller Institute kommen sogar auf Werte über 120 Prozent.

Schwieriger Ausblick

Die generellen Besserungen unter den Vorsorgeeinrichtungen liessen aber keine Rückschlüsse auf die weitere Entwicklung im laufenden Anlagejahr zu, mahnte die OAK BV jedoch.

Bereits im Mai habe der Regulator auf das herausfordernde Marktumfeld und bestehende handelspolitische Unsicherheiten hingewiesen, hiess es weiter.

Es sei möglich, dass geopolitische Unsicherheiten auch das Marktgeschehen des zweiten Halbjahres prägen werden, weshalb sich ein Ausblick schwierig gestalte, so die Oberaufseher über die 2. Säule.

Stresstest sendet Warnsignale

Wären die Märkte ab Dezember 2024 stark eingebrochen, wie die OAK BV in ihrem damaligen Stresstest simulierte, der etwa einen Einbruch bei Aktien von 20 Prozent und bei Obligationen von 10 Prozent unterstellt, wären 57,4 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen in eine Unterdeckung gerutscht.

Da diese Stressszenarien nicht so unwahrscheinlich sind, bleibt Vorsicht ein guter Ratgeber für die Spargelder in der Beruflichen Vorsorge.

15.07.2025/kut.

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